Eigenh. Brief mit U. ("Matthias Claudius").
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An einen "lieben Herrn Profeßor": "Hier kommen die verlangten 30 Exemplaar [!; wohl der im Jahr zuvor erschienene Bd. V seines "Asmus omnia sua secum portans, oder Sämtliche Werke des Wandsbecker Bothen"]. Wenn etwa eins auf der lange[n] Reise beschädiget würde, habe ich ein 31stes beygelegt. Ihr Herr Zettele hat bezahlt, und ich danke für gute Zahlung. Dieser Herr Zettele gefällt uns nicht übel, und wir spiegeln uns an seiner Bescheidenheit, Mäßigkeit pp Gott erhalte ihn dabey - denn es ist viel oft schwerer dergleichen zu bleiben als zu seyn - so kann ein guter Erzieher aus ihm werden. Aber wir haben lachen müßen, daß seine Eleven zum Theil erst gebohren werden sollen. Der Graf Tupper macht es sans Comparaison wie der liebe Gott, der seine Kinder liebt und sorgt schon ehe sie sind. Grüßen Sie die Ruesche samt und sonders herzlich von uns, und den guten alten Beeke, und sich selbst; Wir lieben und achten Euch unbekannter Weise, und wünschen Euch alles Gutes. [I]ch danke auch vielmahl für die Bücher. Gott sey mit Ihnen [...]". - "Ruesch" ist vermutlich Johann Baptist von Ruoesch (1744-1832), "der gute alte Beeke" wohl der Oettingen-Wallersteinische Komponist, Pianist und Musikintendant Ignaz von Beecke (1733-1803), der u. a. mit Gluck und Mozart verkehrte und von diesen ebenso wie von Christian Friedrich Daniel Schubart hoch geschätzt wurde. - Nicht bei Hans Jessen, Matthias Claudius. Briefe an Freunde, Berlin 1938. - Die Verso-Seite von Bl. 2 mit alten, unbed. Montagespuren.