Matthias Claudius

Dichter und Journalist, 1740-1815

"Claudius, der Sohn eines Pastors und mütterlicherseits mit Theodor Storm und Johannes Brahms verwandt, wandte sich nach anfänglichem Studium der Theologie und der Rechts- und Kameralwissenschaft in Jena der „Deutschen Gesellschaft“ zu, die sich um deutschsprachige Literatur und Dichtung bemühte. Als Redakteur in Hamburg kam er mit den Aufklärern Johann Gottfried Herder und Gotthold Ephraim Lessing in Kontakt; der ""Wandsbecker Bothe"" wurde unter ihm zwar kein finanzieller Erfolg, aber in ganz Deutschland bekannt. Viele seiner Gedichte gehören zum Volkschatz deutscher Dichtung, einige sind zu Volksliedern geworden."

Quelle:

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Claudius, Matthias

Eigenh. Brief mit U. („Claudius“).
Autograph ist nicht mehr verfügbar

An den namentlich nicht genannten Heinrich Christian Boie (1744–1806) in Göttingen: „Auf Ihren Brief an H. Voß will ich Ihnen sagen, daß Voß itzo in Flensburg ist, in 14 Tagen wieder kömmt und vermuthlich den Winter in Wandsbeck [!] bleibt. Der Allmanach [!] ist fertig, und wird die andre Woche vermuthlich ausgegeben. Die Kupfer haben aufgehalten. Ihre Ex. werden Ihnen nach Zelle bey dem Procurator spedirt werden. Das übrige wird Voß Ihnen schreiben dem ich Ihren Brief zugetheilt habe. Es ist mir übrigens lieb, daß Sie noch nicht fast todt sind, wie das Gerücht hier gelogen hat [...] Hahn ist noch hier und geht die andre Woche nach Göttingen zurück [...]“. – Die Verso-Seite mit kl. zeitgenössischen, alt montiertem Provenienzvermerk: „Durch die Güte von Sara Boie in Kiel (16. Juni 1869)“. – Beiliegend ein kleines Sammelbildchen mit der Photographie eines Portraits von Chamisso.


Claudius, Matthias

E. Albumblatt mit U.
Autograph ist nicht mehr verfügbar

Matthias Claudius (1740–1815), Dichter. E. Albumblatt mit U. Wandsbek bei Hamburg, 2. Mai 1773. 1 S. Qu.-8°. – Zitat aus dem dritten Teil von Ovids „Tristia“: „bene vixit, qui bene latuit“ („Gut im Verborg’nen gelebt heißt überhaupt gut gelebt“). – „D. P. scripsit Matthias Claudius“. – Die Verso-Seite mit einem Zitat aus Cicero a. d. Hand des Historikers und Bibliothekars Johann Gottfried Müller (1729–1792), der von 1756 bis 1792 die Bibliothek der Universität Jena betreute (dat. Jena, 21. Juli 1773) sowie mit Stempel der Sammlung Gottfried Doehler (1863–1943), des ersten Verwalters der Staatlichen Bücher- und Kupferstichsammlung Greiz – Stiftung der Älteren Linie des Hauses Reuß. – Mit dreiseitigem Goldschnitt.


Claudius, Matthias

Eigenh. Brief mit U. ("Matthias Claudius").
Autograph ist nicht mehr verfügbar

An einen "lieben Herrn Profeßor": "Hier kommen die verlangten 30 Exemplaar [!; wohl der im Jahr zuvor erschienene Bd. V seines "Asmus omnia sua secum portans, oder Sämtliche Werke des Wandsbecker Bothen"]. Wenn etwa eins auf der lange[n] Reise beschädiget würde, habe ich ein 31stes beygelegt. Ihr Herr Zettele hat bezahlt, und ich danke für gute Zahlung. Dieser Herr Zettele gefällt uns nicht übel, und wir spiegeln uns an seiner Bescheidenheit, Mäßigkeit pp Gott erhalte ihn dabey - denn es ist viel oft schwerer dergleichen zu bleiben als zu seyn - so kann ein guter Erzieher aus ihm werden. Aber wir haben lachen müßen, daß seine Eleven zum Theil erst gebohren werden sollen. Der Graf Tupper macht es sans Comparaison wie der liebe Gott, der seine Kinder liebt und sorgt schon ehe sie sind. Grüßen Sie die Ruesche samt und sonders herzlich von uns, und den guten alten Beeke, und sich selbst; Wir lieben und achten Euch unbekannter Weise, und wünschen Euch alles Gutes. [I]ch danke auch vielmahl für die Bücher. Gott sey mit Ihnen [...]". - "Ruesch" ist vermutlich Johann Baptist von Ruoesch (1744-1832), "der gute alte Beeke" wohl der Oettingen-Wallersteinische Komponist, Pianist und Musikintendant Ignaz von Beecke (1733-1803), der u. a. mit Gluck und Mozart verkehrte und von diesen ebenso wie von Christian Friedrich Daniel Schubart hoch geschätzt wurde. - Nicht bei Hans Jessen, Matthias Claudius. Briefe an Freunde, Berlin 1938. - Die Verso-Seite von Bl. 2 mit alten, unbed. Montagespuren.


Claudius, Matthias

Eigenh. Brief mit Unterschrift.
Autograph ist nicht mehr verfügbar

An seine Nichte Luise (Louise) Claudius, die Tochter seines Bruders Detlev Christian Claudius (1750-1822), der als Artz in Lütjenburg (Kreis Plön) wirkte. Der Dichter erkundigt sich nach der Gesundheit der Mutter von Luise, die „sich durch einen Fall beschädigt hat“ und läßt Grüße an die Eltern ausrichten sowie auch „an die lieben Bürgermeistersleute“, das sind Christian August Henrici (1768-1834) und seine Gemahlin Dorothea Catharina Claudius (1779-1831). „Es ist eine Zeitlang ernsthaft davon die Rede gewesen, mit einer gantzen Caravane nach Lütjenburg zu kommen, und Doctors und Bürgermeisters Hauß mit Einquartierung zu belegen“. Claudius spricht selbst eine Einladung aus, „wir wollen so freundlich aufnehmen und betten als wir können“. Dann berichtet er von den Reisen seiner Kinder „Carolina und Pertes sind mit 4 Kindern nach Thüringen, Anna mit Max nach Tyrol und Salzburg, Ernst nach dem Harz und Fritz nach der Schweitz verreißt gewesen …“ – Nicht bei Jessen. – Mit Faltspuren und hinterlegtem Einriß am geöffneten Siegel, unten wasserrandig.Beiliegt ein einfühlsamer Trostbrief von Matthias Claudius zu einem Kindstod, in Abschrift von alter Hand, dat. Wandsbek, 2. 4. 1808, gerichtet an eine Fanny, laut einer Notiz am Ende von einer Tante (Name für uns nicht leserlich) „abgeschrieben im Juli 1845“.