Houston Stewart Chamberlain

Chamberlain, Houston Stewart

Schriftsteller (1855–1927). Ms. Brief (Durchschlag) mit eigenh. Grußzeile und U. Wien. 1 S. Gr.-schmal-8vo. Mit eh. adr. Kuvert.
350 € (25781)

An den Theologen Max Christlieb (1862–1914) mit Dank „für die freundliche Zusendung des theologischen Jahresberichtes. Ich habe mich ordentlich darin umgesehen, bis es mir wie ein Mühlrad im Kopf herumging. Es ist zwar prächtig von Ihnen, dass Sie den Theologen zuliebe eine solche Arbeit unternehmen; einen geeigneteren Mann finden die Herren gewiss nicht; und trotzdem wage ich zu hoffen, dass Sie ihnen nicht mehr diesen Gefallen tun; ich bin egoistisch genug, Ihre Kräfte in produktiverer Arbeit verwendet zu wünschen – und Allen zu Nutz und Frommen.

Wie steht es eigentlich mit Ihrem Bibelwerk? Erscheint es zugleich mit meinem ‚Kant’? [...]“. – Im Text eine kleine eh. Korrektur. Houston Stewart Chamberlain ist heute vor allem als Schwiegersohn Wagners, Bayreuther Ideologe und Vordenker Hitlers bekannt. Er gehörte zu den wirkungsmächtigsten Publizisten der Wilhelminischen Epoche. Chamberlain-Biograf Professor Udo Bermbach sagte 2019 gegenüber dem Deutschlandfunk: „[…] Es ist nicht klar, wann der Umschlag [hin zum Antisemitismus; Anm.] kam bei ihm, ab wann er eigentlich Antisemit war. Ich bin geneigt zu sagen, dass das eigentlich in Dresden losging, nachdem er Cosima kennen gelernt hat, die ja eine wirklich fanatische Antisemitin war, viel schlimmer als ihr Mann. […]“ Sein bekanntestes Werk (Die Grundlagen des neunzehnten Jahrhunderts, 1899), avancierten zu einem Standardwerk des rassistischen und ideologischen Antisemitismus in Deutschland..

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Chamberlain, Houston Stewart

englisch-deutscher französisch- und deutschsprachiger Schriftsteller (1955-1927). Ms. Brief mit Unterschrift. Wien. 4to. 1 p. Gefaltet.
350 € (86408)

An den Musikkritiker Theodor Helm in Wien wegen der Zusendung von Rezensionsexemplaren: „Ihren Brief habe ich sofort an die Verlagsanstalt eingesandt; bei solchen Prachtwerken ist es natuerlich nicht moeglich eine sehr grosse Anzahl Recensionsexemplare zu versenden, ich bezweifle aber nicht, dass der Verleger einen Kritiker von Ihrem Ruf und einen so altbewaehrten Vorkaempfer des Bayreuther Meisters gern beruecksichtigen wird; es duerfte auch in seinem wohlverstandenen Interesse liegen. […]“ Bei dem Werk handelt es sich um Richard Wagner. Illustrationen Alexander Frenz. F. Bruckmann, München 1895.

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Chamberlain, Houston Stewart

Schriftsteller (1855-1927). Eigenh. Brief mit U. ("Houston S. Chamberlain"). Florenz. 26.01.1879. 12 SS. auf 6 (= 3 Doppel)Blatt. Gr.-8vo.
480 € (32182/BN23049)

An eine "liebe Elise" von der zusammen mit seiner neuvermählten Frau Anna unternommenen Europareise: "[...] die Zeitungen berichten daß mein Onkel, Sir Neville, auf seiner Reise mit dem Vizekönig nach Calcutta gefährlich erkrankt ist. Dies ist überhaupt eine schlimme Sache, denn er dirigirt den ganzen Krieg in Afghanistan, - und die meisten übrigen erfahrenen Männer sind mit im Feldzuge, können folglich mit ihrem Rathe nicht beistehen [...] Ach, wie oft wünschte ich, liebe Elise, ich könnte Dich einmal an einem solchen Tage nach Bello Sguardo oder nach den Höhen von der Via dei Colli hinaufführen; ich glaube Du würdest wie unsre Paolina ausrufen: ‚Es scheint ein Paradies!' - Die entferntren Berge sind alle tief mit Schnee bedeckt, dann kommen die grünen Hügel mit alten italienischen Landhäusern, ein jedes mit einem thurmartigen Aufbau, - und zu Füßen, das sich lang ausdehnende Thal des Arno's, dicht besetzt mit fröhlichen Dörfern und Kirchthürmen.

Gott, welch ein Kontrast, dieses lachende Leben, der trostlosen schlesischen Ebene gegenüber [...]". - Papierbedingt leicht gebräunt und stellenweise mit kleinen Randläsuren..

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Chamberlain, Houston Stewart

Schriftsteller (1855-1927). Eigenh. Brief mit U. O. O. 15.11.1905. 2¾ SS. auf Doppelblatt. Gr.-8vo. Mit einer Beilage (s. u.).
480 € (32183/BN23050)

An einen namentlich nicht genannten Justizrat: "Schon seit Wochen merke ich, dass eine Art Spionagenetz um mich gebreitet wird. Ich verdächtige Fr. Ch. nicht, dass sie direkt eine derartige Absicht verfolgt; sie hat aber leider nicht den Takt besessen die Berührung mit Elementen zu vermeiden, die gerade in einem solchen Augenblick keinen irgendwie gearteten Einblick in die Verhältnisse gewinnen dürfen. Sie korrespondirt mit unserm frühern Dienstmädchen Marianne Tlapak [?], mit einer frühern Aufräumefrau - Frau Wormann, mit einem sehr schmierigen u.

zweifelhaften Dienstmann (!) namens Loprenz [?] ... etc. Diese Menschen bekommen von ihr direkt oder indirekt Geld, ausserdem Versprechungen, Aufträge, etc. Dadurch aufmerksam gemacht, beginnen sie sich auch um mich und um die Beziehungen zwischen mir u. Fr. Ch. zu kümmern [...]". - Beiliegend ein Diktatbrief mit Namensstempel, dat. Bayreuth, 26. Februar 1923, an eine "liebe Grete" mit einer Darstellung seiner beengten finanziellen Verhältnisse und über zu leistende Zahlungen an "A. C.", wohl seiner erste Frau Anna (2½ SS. auf Doppelblatt, kl.-4°)..

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Chamberlain, Houston Stewart

Schriftsteller (1855-1927). Goethe. Mit eigenh. Widmung und U. München. Mit zwei Falttafeln. Vortitel, VI, (2), 851, (5) SS. Leinenband der Zeit mit goldgepr. Rücken- und Deckeltitel. 4to. Mit zwei Beilagen (s. u.).
850 € (48401/BN30843)

Die vom 3. November 1912 datierende Widmung für "Felix Gross | dem aufopferungsvollen Mitarbeiter, | dem Verfasser des Personenregisters | herzlich dankbar | Houston Stewart Chamberlain | Bayreuth, 3. November 1912 | 'Sein Thun und Lassen | In Eins zu fassen | Gönn' ihm das Glück!' (Goethe)". - Beiliegend eine eh. Portraitpostkarte mit U. von Eva Chamberlain (die Bildseite mit einer "soeben gemachten Privat-Aufnahme!" von ihr und ihrem Gatten) sowie eine eh. Postkarte derselben, beide am Alice Maria Gross (ein eh. adr. Kuvert beiliegend).

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