Elias Canetti

Schriftsteller, 1905-1994

Canetti verfasste drei Dramen, den Roman „Die Blendung“, für den er 1981 den Nobelpreis erhielt und von dem er sich im Alter distanzierte, Essays und Reiseberichte, Tagebücher, Charakterminiaturen und Abertausende von Aufzeichnungen, welche heute von vielen Kritikern als der „bleibende“ Teil seines Gesamtwerkes erachtet werden. Neben seiner mehrteiligen Autobiographie ist besonders seine Studie über „Masse und Macht“ von Bedeutung, in der er der Frage nachgeht, was die Faszination der Masse begründet, der man sich als Einzelner kaum entziehen kann.

Quelle: Wikipedia

Canetti, Elias

brit. Schriftsteller bulgar. Herkunft, Literatur-Nobelpreis 1981, "für sein schriftstellerisches Werk, geprägt von Weitblick, Ideenreichtum und künstlerischer Kraft" (1905-1994). Eigenh. Brief m. U. Zürich. 28.3.1980. 8vo. 1 Seite.
900 € (60013)

An Herrn Bachmann in Bonn: „[…] Ich habe keine Photos, die ich verschicken könnte und im allgemeinen verschicke ich auch keine Zitate. Ich möchte Sie aber als Sammler nicht zu sehr enttäuschen und lege Ihnen drum eine Aufzeichnung aus dem Band ,Die Provinz des Menschen’ bei. […]“ - Mit eigenh. Kuvert.

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Canetti, Elias

Schriftsteller und Aphoristiker deutscher Sprache und Literaturnobelpreisträger 1981 (1905-1994). Eigenh. Brief mit Unterschrift. Zürich. 27.4.1987. 4to. 1 1/4 pp. Gedr. Briefkopf. Kuvert.
4.500 € (78594)

An „Carola v. Gästern“, die ihm wegen einer zu vermachenden Erbschaft schrieb „In a word, I have a considerable fortune and no heir“: „Ich beantworte ihn auf Deutsch, es ist die Sprache, in der ich schreibe. Über Ihren Wunsch bin ich betroffen: er ist an einen 82-Jährigen gerichtet. Selbst wenn ich jünger wäre, könnte ich es nicht über mich bringen, wissentlich aus dem Tod eines Menschen einen Vorteil zu ziehen. Vor Jahren ging es mir schlecht und meine Arbeit schien bedroht. Heute ist das nicht mehr der Fall und alles was ich mir wünsche, sind noch einige Jahre, in denen ich begonnene Bücher beenden kann.

Sie sprechen von Reisen in meinem Land, and die Sie sich immer erinnern werden. Welches Land meinen Sie? Welches Volk? Es ist, da ich in einigen Ländern gelegt habe, an denen ich hänge, sehr schwer zu bestimmen, in welches ich gehöre. Meine Reaktion auf Ihren Brief soll nichts enthalten, das Sie verletzen könnte. Falls Ihnen daran gelegen wäre, sie besser zu verstehen, würde ich Ihnen gern mein letztes Buch schicken […]“ - Der Schriftsteller Winfried Bornemann (geb. 1944) ist bekannt für Bücher mit seinen Juxbriefen an Unternehmen, Prominente und Behörden samt deren Antwortschreiben. Das erste Buch „Zu Schade … zum Wegradieren“, das er zusammen mit seinem Schwager verfasste, enthält neben humorvollen Zeichnungen nur wenige dieser Briefe. Für das Buch „Bornemanns lachende Erben“ (1985) schrieb Bornemann unter dem Pseudonym „Carola von Gaestern“ verschiedene Prominente an, um diesen das Erbe jener fiktiven Witwe eines reichen Unternehmers in Aussicht zu stellen. 1988 erschien sein Buch „Glanz & Gloria. Eine Brief-Aktion mit internationalen Stars“..

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Canetti, Elias

Schriftsteller und Nobelpreisträger (1905–1994). Eigenh. Brief mit Unterschrift. London. 1 1⁄3 p. 4to.
4.500 € (87964)

An den deutsch-niederländischen Verleger und Literaturagenten Hein Kohn in Amsterdam, Tantiemen für niederländische Übersetzungen seiner Werke betreffend. „[…] Ich freue mich, dass ‘Hochzeit’ nun bald erscheint, inzwischen habe ich auch den Prospekt des Verlags erhalten. Das Geschäftliche ist, wie ich einem Brief von Hanser entnehme, über Sie und München abgewickelt worden, da die Übersetzungsrechte in diesem Falle ja bei Hanser lagen. Was ,Het Martyrium’ anlangt“ (die niederländische Übersetzung seines 1936 erschienenen Erstlingswerks ,Die Blendung’), „so war die Abrechnung Van Genneps“ (der Verlag Polak & Van Gennep) „für das vergangene Jahr gewiss schon fällig.

Es liegt mir sehr daran zu wissen, wie viele Exemplare des Romans in Holland verkauft worden sind ... Gern wüsste ich, ob Van Gennep sich dazu entschlossen hat, ,Masse und Macht’ in Holland herauszubringen. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der Verlag sich diese Publikation entgehen lassen wird […] Von Hanser erfuhr ich schon im Dezember, dass der Ost-Berliner Verlag, den Sie dafür interessiert haben, sich zur Publikation der ,Blendung’ entschlossen hat […] Ich bin sehr neugierig auf die Aufnahme von ,Hochzeit’ im Haag. ,Die Befristeten’ in Wien waren ein wirklicher Erfolg. Die Aufführung war gut und das Publikum schien fasziniert […]“.

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Canetti, Elias

brit. Schriftsteller bulgar. Herkunft, Literatur-Nobelpreis 1981, (1905-1994). Eigenhändiges Albumblatt mit Unterschrift. Quer-8vo. 1 p.
2.500 € (90747)

Eigh. Albumblatt mit einem Lichtenberg-Zitat: „Es ist fast unmöglich, die Fackel der Wahrheit durch ein Gedränge zu tragen, ohne jemandem den Bart zu [ver]sengen“. Mit einem montiertem Portrait. - Selten.

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Canetti, Elias

Schriftsteller und Nobelpreisträger (1905-1994). Eigenh. Brief mit U. [Zürich]. 10.08.1990. 1 S. Gr.-8vo.
5.500 € (49335/BN33670)

An den Schriftsteller Hans Bender mit Dank für dessen Glückwünsche zum 85. Geburtstag und der Einladung, ihn in Zürich zu besuchen: "Es macht mich froh, dass Sie nun ein ganz 'freier Schriftsteller' sind. Wem würde man das eher als Ihnen wünschen! [...] Ich würde mich von Herzen freuen, Sie wiederzusehen. Lassen Sie mich's also nicht entgelten, dass ich Leute nie sehen will, die über mich arbeiten! Die Fragen solcher Leute zu beantworten ist für mich etwas aus Dantes Hölle. Wenn mich je wieder einer erwischt, werde ich jede Frage ausgesucht falsch beantworten.

Wie schön ist es dagegen, alte Freunde zu sehen [...]." - Hans Bender gehört zu den Leihgebern des 2009 zerstörten "Historischen Archivs der Stadt Köln". Von ihm stammen bedeutende Briefkonvolute ("Womöglich der größte literarische Verlust des Einsturzes", FAZ 29. Juni 2009), darunter auch viele Briefe von und an Elias Canetti. Diese sind durch einen Abdruck in der Zeitschrift "Sinn und Form" überliefert..

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Canetti, Elias

Schriftsteller und Nobelpreisträger (1905-1994). Ms. Brief mit eigenh. U. London. 29.07.1969. 1 S. 4to. Mit ms. adr. Kuvert.
1.800 € (60789/BN44475)

An die Lektorin und Übersetzerin Elfriede Wagner, der er bei der Suche nach einer Stelle als Lektorin behilflich war: "[...] Ich bin erst im Herbst wieder in Deutschland und werde dann natürlich die Augen offenhalten, vielleicht begegne ich jemandem dem ich von Ihnen erzählen könnte. Glückliche Zufälle gibt es immer. Ich möchte nur nicht, dass sie sicher mit einem Erfolg rechnen. Es wäre das eine unverantwortliche Irreführung; vorläufig ist mir noch niemand eingefallen, an den ich mich in dieser Sache wenden könnte.

Aber das wird sich wohl ändern, wenn ich ein wenig Zeit zum Nachdenken habe. Ihr Lektoratsbericht über die 'Blendung' ist sehr eindrucksvoll und an ihm lag es bestimmt nicht, dass ich nicht bei Desch herauskam; allerdings war das dann doch ein Glück für mich, denn Hanser ist der richtige Verlag; ihm danke ich es, dass ich in Deutschland endlich gelesen werde [...]"..

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