Komponist (1866-1924). Speisekarte. Dresden. 120 : 200 mm. 1 p. Gebräunt.
120 €
(96131)
Speisekarte zur Uraufführung „Dr. Faust“ von Ferruccio Busoni am 21. Mai. 1925 im Hotel Bellevue in Dresden. - Aus der Autographensammlung des spanischen Pianisten Antonio Baciero (geb. 1936). Anlässlich der Uraufführung von Ferruccio Busonis „Dr. Faust“ wurde im Hotel Bellevue Dresden folgende Speisekarte serviert: Die Gäste begannen mit einer doppelten Kraftbrühe mit Einlage. Es folgte Seezungenschnitten in Weißwein mit Trüffeln als Hauptgang. Der Hauptgang bestand aus steirischem Kapaun, der gebraten serviert wurde, begleitet von Kopfsalat und Mirabellenkompott.
Zum Dessert gab es eine Bombe auf Herzogin Art und feines Backwerk. Die Veranstaltung wurde von R. Ronnefeld geleitet. Die Entstehung von Ferruccio Busonis Oper „Doktor Faust“ war ein komplexer kreativer Prozess, der zwölf Jahre dauerte und bis zum Tod des Komponisten im Jahr 1924 unvollendet blieb. Die Uraufführung fand posthum am 21. Mai 1925 in einer Ergänzung durch seinen Schüler Philipp Jarnach in Dresden statt..
Komponist (1866–1924). Gedr. Programm. Berlin. Folio. 1 p. Plakat am unteren Rand ungleichmäßig abgerissen.
150 €
(96190)
Das Programmblatt beschreibt eine Gedenkfeier zum 150. Geburtstag von Ludwig van Beethoven, die am Donnerstag, den 16. Dezember 1920 im Staatstheater Opernhaus Berlin stattfand. Das Festkonzert wurde unter der Ehrenmitwirkung von Dr. Karl Muck und Dr. Ferruccio Busoni abgehalten. Das Programm umfasste eine Festrede von Dr. Sokar Bie, das Klavierkonzert in Es-Dur, Op. 73 (1809) mit Dr. Ferruccio Busoni als Solist und die 9. Symphonie mit Schlusschor über Schillers "Hymne an die Freude", Op. 125 (1823), mit den Solisten Ethel Hansa, Margarete Arndt-Ober, Alexander Kirchner und Carl Braun. Die Preise für die Plätze reichten von 50 bis 3 €.
Neben dem Festkonzert waren auch weitere Veranstaltungen geplant, darunter eine Beethoven Feier am 17. Oktober, Amoretten Tanzszenen am 18. Oktober, ein Konzert mit der 9. Symphonie am 19. Oktober und Rigoletto am 20. Oktober. Neu erschienene Blätter der Staatsoper beinhalteten ein Beethoven-Heft mit Materialien, unveröffentlichten Briefen und neuen Dokumenten über Beethoven. Das Programmblatt weißt Gebrauchsspuren an den Rändern auf, der untere Rand des Blatts ist teilweise eingerissen. - Aus der Autographensammlung des spanischen Pianisten Antonio Baciero (geb. 1936)..
Pianist und Komponist (1866-1924). Eigenh. Brief mit U. [Weimar. 2 SS. auf 2 Bll. Kl.-4to.
1.500 €
(74334/BN48349)
An den Weimarer Hoforganisten Alexander Wilhelm Gottschalg, einen engen Freund Liszts, der ihm drei Werke widmete: "Wir, nämlich Herr Da Motta [d. i. der portugiesische Pianist und Komponist José Vianna da Motta, 1868-1948] und ich, beabsichtigen eine kleine musikal. Feier zu Liszts Todestag zu veranstalten. Unter anderem soll Heroide Funèbre u. Faust Symphonie zu 2 Clavieren gespielt werden. Dürften wir Sie dazu freundlichst im Tempelherrenhause einladen und zugleich Sie um gütige Überlassung der Noten auf 2 Wochen bitten? - Von den Heften, die ich von Lisztschen Clavierwerken bei Ihnen zurücklegte[,] haben Sie die folgenden in doppelten und mehrfachen Exemplaren [zählt 6 Titel auf] Ich erlaube mir Ihnen dafür 50 Mk zu offeriren, wobei ich Ihnen noch herzlichst verpflichtet bleibe [...] also warum Ihre edle Künstlergesinnung verläugnen und mir diese große Freude im Andenken an den lieben und gewaltigen Meister vorenthalten? [...]".
- Da Gottschalg Liszt auch bei der Herausgabe von Kompositionen half, nannte dieser ihn einmal seinen "Fahnen- und Fackelträger". Auch meinte Liszt angeblich: "Wenn ich einmal selbst zur Legende geworden bin, wird Gottschalg mit mir fortleben"..
Komponist (1866-1924). Eigenh. Brief mit U. O. O. 1 S. auf Doppelblatt. 4to.
750 €
(79215/BN51214)
An Martin H. Hanson, Busonis Manager in den USA: "Mich traf der Blitz aus heiterem Himmel, als ich las, dass Sie den Kontrakt anticipirten u. vor dem 15. Jan. Daten angesetzt hatten. Das war nicht recht. Ausserdem hatte ich die Freude, die wohlgemeinten Arzneien Abell's zu schlucken. Als er heute zu dreist wurde, mußte ich ihm schreiben, dass ich Belehrung bei Goethe und Bach hole. Er schlägt das Basler Liszt Programm vor. Vielleicht Chopin - Liszt waere besser. Z. B. die 4 Balladen und das Basler Liszt Programm, ohne die Sonate [...]". - Mit einigen teils hinterlegten Falteinrissen und kleinen Randläsuren; Eingangsstempel mit Datum vom 19. XII. 1910.
Komponist (1866-1924). Portraitphotographie mit eigenh. Widmung und U. [Zürich]. 229:168 mm auf etwas größerem Untersatzkarton.
1.500 €
(79216/BN51215)
Sehr schöne und künstlerische Portraitaufnahme des 50jährigen Komponisten (sitzend von rechts, mit Zigarre). Die Widmung "an die verehrte u. liebenswürdige Frau Zuppinger-Fischer zur Erinnerung an ihren freundlichst ergebenen Ferruccio Busoni". - Im März und April 1916 gab Busoni mehrere Konzerte als Solist und Dirigent in der Zürcher Tonhalle; 1917 gelangten in Zürich (wo der Komponist von 1915 bis 1920 lebte) seine Opern "Turandot" und "Arlecchino oder die Fenster" zur ersten Aufführung. - Der Untersatzkarton etwas gebräunt.
Komponist (1866-1924). Eigenh. Brief mit U. Zürich. 21.01.1920. 1 S. 4to. Mit eh. adr. Kuvert.
900 €
(79217/BN51216)
An Hanny Buff in Zürich: "Liebes Fräulein, ich bin zwar kein Klavierpädagoge, kann Ihnen aber aus eigener Erfahrung heraus sagen, daß beim Klavierspielen verschiedene Arten der Kraftfunktion zur Anwendung kommen. Niemals soll man sich auf eine einzige Spielweise stellen: sie passt für einen Menschen und für den anderen nicht; ist für die eine Schwierigkeit - und gegen die andere geschaffen. Jedenfalls ist immer die zu wählen, die jeweilig am leichtesten fällt".
verkauft
Eigenh. Brief mit U. („Ferrucio Bs“).
Autograph ist nicht mehr verfügbar
Kondolenzbrief an Elise Gomperz zum Tod ihres Gatten, des Philosophen und Philologen Theodor Gomperz: „[...] Diesem Manne Gutes nachzusprechen, wo seine Vortrefflichkeit für Alle so offenbar ist; Ihnen von seinen menschlichen u. geistigen Verdiensten zu berichten, die Sie aus nächster Unmittelbarkeit erfahren und genoßen [!] haben die Vorzüge einer hervorragenden Persönlichkeit und makelloser Güte; eine solche Aufgabe fällt in diesem ganz einzelnen Falle fort [...] sein Leben ist schön, rein und reich an Erfüllungen gewesen, er erreichte das höchste Alter das Menschen beschieden ist, ohne das die Anzeichen eines solchen es trübten und Andere betrübten; er ist sehr geliebt worden [...]“. – Mit kleinen Randläsuren; Bl. 1 minimal fleckig.
3 eigenh. Briefe mit U.
Autograph ist nicht mehr verfügbar
An den mit ihm befreundeten Pianisten und Musikpädagogen Isidore Philipp (1863–1958). – Im Brief aus Zürich vom 7. Oktober 1916 teilt Busoni mit, daß seine Reise nach Spanien entscheidend davon abhänge, ob er die Grenzen frei passieren könne, da er es hasse, von den Spaniern als Delinquent behandelt zu werden. Dies sei vermutlich nur durch den Brief einer hohen Majestät, eines Ministers etwa, zu erreichen. Wenn George Dandelot ihm in diesem Punkt dienlich sein könne, würde sich die Frage von Termin und Gage leicht lösen lassen: „[…] la condition suprême (qui décidéra de mon voyage en Espagne) est: d’avoir libre entrée est sortie aux frontières. Cela ne pourrait s’effectuer que par une lettre d’une haute autorité, d’un ministre. Je ne supporterais pas d’être traité au delinquent [!] par des ibizzes […] Si monsieur Dandelot est capable de me satisfaire sur ce point, la question des dates et des cachets se resoudra simplement [...]“. – Unterm 18. Januar 1822 bittet er Philipp, ihm den Klavierauszug des fünften Konzerts von Saint Saëns, den er augenblicklich nicht finde, nach London zu schicken. Er wiederum würde ihm noch heute sein gesamtes Orchestermaterial zukommen lassen: „Je transforme ma bibliothèque et ne trouve plus le 5ième de S. Saens[!]; donc je vous prierais de me faire envoyer la partie de piano à Londres (mais surement!) (est bientôt). Je fais envoyer à vous (aujourd’hui même) tout le material [!] de mes choses d’orchestre […]“. – Der Brief vom 14. Oktober 1923 mit der geharnischten Beschwerde über einen jungen Mann, den er als Lügner und musikalisch inkompetent bezeichnet: „Je regrette de devoir reconnaître que le jeune homme est un menteur. Quand il m’annonca un concerto en la min, je lui ai demandé si c’était celui que contient la belle mélodie [folgt eine Notenzeile mit drei Takten]. Il dit que non. Ce qui prouve qu’il n’a jamais parcouru le III mouvement du concerto, et il s’est borné à la connaissance du premier [...]“. – Der Brief v. 14. Oktober mit einem alt restaurierten Ausriß im weißen unteren Rand. – Teils mit kleinen Randläsuren. – Beiliegend ein e. adressiertes, hier jedoch nicht hinzugehöriges Kuvert an I. Philipp mit Poststempel v. 31. Mai 1923 aus Berlin.
Eigenh. Brief mit U.
Autograph ist nicht mehr verfügbar
An Dorothy Rich in New York über seine unglückliche Gemütsverfassung der letzten Zeit und gesundheitliche Probleme. Da sei zuerst sein Freund Philippe unvorhergesehen verstorben, was ihm sämtliche Lebensfreude geraubt habe. Dann sei er selbst zweimal erkrankt und mußte dennoch seinen Pflichten nachkommen, also reisen und Konzerte geben. Nun sei er gerade von Portland zurückgekehrt und es gehe ihm relativ gut. Für diesen Sommer hoffe er dennoch, wieder er selbst zu werden und seinen Weg wiederzufinden: „J’ai passé dernièrement par des souffrances physiques et morales assez rudes et grandes fatigues m’ont rendu moins résistant contre ces assauts. D’abord la mort imprévue et – laide de mon cher Philippe m’a enlevé toute joie […] – ensuite je suis tombé malade deux fois et malgré mon état j’étais forcé à continuer mes devoirs (?) c’est à dire les voyages et les concerts […] Je viens d’arriver de Portland […] Enfin relativement je me porte bien […] J’espère beaucoup de cet été pour mes travaux et pour redevenir moi-même; j’en ai perdu un peu la trace et je n’ai été pas heureux [...]“. – Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf des Hotels Hinton in Cincinnati.
Eigenh. Brief mit U. und 2 eh. Postkarten mit U.
Autograph ist nicht mehr verfügbar
An den Pianisten und Komponisten Carlo Felice Boghen (1869–1945), dem er in seinem Brief v. 14. Juni 1917 zwei Fugenthemen aus einem eben vollendeten Werk zusendet. Das erste Thema berge eine kleine Schwierigkeit in sich, nämlich die der Überlagerung dreier chromatischer Kontrapunkte. Das zweite Thema sei einfacher: „Con tanto più piacere soddisfaccio al suo desiderio, inviandole due temi di Fuga […] Il primo dei temi racchiude in sé un piccolo problema, cioè della sottoposizione di tre contrappunti cromatici, rispettivamente in semiminima, minima e croma. Il secondo tema, cromatico pur esso stesso, è più semplice ed eccolo: [folgt die Notenzeile]”. – In der Karte v. 22. März 1921 äußert Busoni die Befürchtung, daß sich die Ankündigungen über sein Konzert in Florenz nicht bestätigen werden. Er halte sich wegen einer vorgezogenen Tätigkeit gerade in Bologna auf, was ihn daran hindere, nach Florenz zu reisen. Im April aber werde er nach Rom fahren und er hoffe, ihn dort zu treffen: „I rumori intorno ad un mio concerto a Firenze temo non si confermino! A Bologna, nuova mia società, per uno zelo precoce, mi ha compromesso in modo che dovetti rinunziare a recarmi colà, come era mia vaga intenzione. Ma vado a Roma in aprile ed in qualche maniera c’incontreremo [...]“. – In der anderen Karte gratuliert er Boghen zu dessen Artikel über Arrigo Boito, der hervorragend geschrieben und konzipiert sei. Geschmack und Generationen änderten sich, nicht aber der Autor selber, der in moderner werdenden Zeiten immer älter werde, was einer grausamen, aber natürlichen Gesetzmäßigkeit geschuldet sei; Boito sei eher symphatisch gewesen denn genial: „Bravo, caro Boghen; l’articolo ‚boitoniaro’ è ben scritto e ottimamente concepito […] Cangiano i gusti, le generazioni, ma non l’autore; che invecchia più i tempi ringiovaniscono; leggi crudeli, ma naturali. B[oito] era più simpatico che geniale [...].“ – Die Karten etwas gebräunt und angestaubt, der Brief im linken Rand gelocht (keine Textberührung) und mit kleinen Eckausrissen und Randläsuren.
Lettre autographe signée au Professeur Philipp.
Autograph ist nicht mehr verfügbar
Ferruccio Busoni demande au professeur de piano du Conservatoire de Paris de recevoir Béla Bartok pour ses "compositions très intéressantes et originales, surtout pour piano". - Provenance: Famille de Nikita Magaloff et Joseph Szigeti.
Eigenh. Brief mit U.
Autograph ist nicht mehr verfügbar
An einen Hofrat: "Am Ende der Saison und meinen diesjährigen Reisen [an]gelangt, befinde ich mich in einem Zustande, den ich seit laengerer Zeit mit Furcht schon herankommen und sich meiner bemächtigen fühlt. - Nämlich einem Zustande vollstaendiger Abspannung, Ermüdung und Nervosität. Von hier - meiner letzten Etappe - gehe ich geradewegs nach Hause und will und darf für einige Zeit nichts thun, nichts unternehmen. Wie ich mich jetzt fühle, kann ich nicht daran denken, mich nach einem Monate wieder aufzuschrecken und die Erregung von Neuem durchzumachen, die mit einem öffentlichen Auftreten immerhin verbunden ist. In diesem Sinne würde ich es als eine Wohlthat betrachten, wenn Sie [...] mich meines Wortes für das Musikfest gütigst entbinden wollten [...]". - Selten so früh. - Mit einem kleinen Einriß im unteren Mittelfalz.
Eigenh. Brief mit Unterschrift.
Autograph ist nicht mehr verfügbar
An die „Concertdirection Hermann Wolff“ in Berlin: „Die Beträge der beiden Concerte […] werde ich von Amerika aus bis Ende Febr. 1904 begleichen. […]“ Nach einer weiteren Station in Boston (1891 bis 1894) ließ sich Busoni 1894 in Berlin nieder. Ab 1910 wohnte er in Berlin-Schöneberg im fünften Stockwerk des Gebäudes Viktoria-Luise-Platz 11, wo eine Gedenktafel an ihn erinnert. Er blieb italienischer Staatsbürger. Italien kündigte nach der Unterzeichnung des geheimen Londoner Vertrages am 4. Mai 1915 den Dreibundvertrag und trat am 23. Mai 1915 auf der Seite der Entente in den Ersten Weltkrieg ein. Busoni wurde dadurch zum „feindlichen Ausländer“ und zog deshalb nach Zürich.