Georg von Bunsen

Bunsen, Georg von

Politiker (1824–1896). Eigenh. Brief mit U. O. O. u. D. 1 S. auf Doppelblatt. Gr.-8vo. Mit einer Beilage (s. u.).
180 € (24668)

An einen namentlich nicht genannten Adressaten: „Wollen Sie in kleinem Kreise morgen (Mittwoch) um 4 Uhr bei uns essen, – ohne Toilette? Sie werden zu herzlichem Dank verpflichten Ihren ergebensten (heute durch Hexenschuß ans Haus gefesselten) | GvBunsen“. – Der Sohn des Theologen und Diplomaten Karl von Bunden „widmete sich nach Reisen durch Frankreich, Italien und England der Landwirtschaft. Als Liberaler war er 1866–73 und 1877–79 Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses, vertrat 1867–73 den Wahlkreis Solingen, 1874–85 den Wahlkreis Hirschberg-Schönau im Norddeutschen Reichstag und saß seit 1884/85 für die Deutsch-freisinnige Partei im Deutschen Reichstag“ (DBE).

– Am unteren linken Rand etwas eingerissen; das untere Drittel des unbeschriebenen zweiten Blattes alt abgetrennt. – Beiliegend die Abschrift eines Briefes von „Bunsen“ – möglicherweise ident mit dem obigen –, dem durch Frau von Bülow ein Manuskript zugegangen sei, daß er gelesen und für gut befunden habe und nun Brockhaus zukommen lassen wolle..

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Bunsen, Georg von

Politiker (1824-1896). Eigenh. Brief mit U. G. Carlton Terrace, London. 25.02.1852. 2½ SS. auf gefalt. Doppelblatt. 4to.
450 € (940503/BN940503)

Über die Planung einer vornehmen Zusammenkunft mit Schauspieldarbietung und Wahl des passenden deutschen Dramas für das englische Publikum an einen namentlich nicht genannten Herrn Doktor: "Indem ich Ihnen für Ihr letztes vielfach interessantes Schreiben meinen besten Dank sagen, ergreife ich die Gelegenheit, um Ihnen meine Meinung über das für diese Saison angekündigte Deutsche Schauspiel mitzutheilen. Das Unternehmen ist auf jeden Fall ein sehr erfreuliches, es bringt die Deutsche Bühne auch im Auslande zu Ehren und legt ein Zeugniß ab, daß unter den Deutsch lesenden Engländern im Gegensatz zu dem Alles beherrschenden Vaudeville ein Geschmack sich zu bilden angefangen hat.

Von diesem Gesichtspunkte aus hat sich auch der Prinz Albert sehr über das Unternehmen gefreuet. Er theilt aber auch meine Bedenken, die sich namentlich an einige von Ihnen mitgetheilte Punkte knüpfen. Vor allen Dingen muß die Truppe, welche hier während der Zeit das Zusammenschlusses der hohen und fein gebildeten Welt eine Reihe deutscher Stücke geben soll, aus den besten in ganz Deutschland zu gewinnenden Kräften zusammengesetzt sein. Ferner kommt viel auf eine sorgfältige Auswahl des Repertoirs an. Und da hat es uns keineswegs scheinen wollen, als sei es sehr weise, die Stücke Shakespere's in deutscher Sprache zu London auf die Bühne zu bringen. Prinz Albert rieth entschieden davon ab; und ich empfehle Ihnen auf das dringenste zu veranlaßen, daß dieser Gedanke, von dem ich überzeugt bin, daß er verunglücken muß, aufgegeben werde. Auch Schillers Maria Stuart scheint uns für England eine keineswegs glückliche Wahl: die ganze Auffassung ist anti-englisch [...]". - Georg von Bunsen wurde in Rom geboren und starb in London. Er unternahm mehrere Reisen auch in Frankreich und Italien. Bei Prinz Albert handelt es sich vermutlich um Albert von Sachsen-Coburg und Gotha (1819-1861), den Prinzgemahl der britischen Königin Viktoria. - Notiz: "Vertraulich. Beantwortet am 26. März 1852". - Spuren alter Faltung. Linke untere Ecke leicht umgeknickt..

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