Lilla Bulyovszky

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Bulyovszky, Lilla

Eigenh. Brief mit U.
Autograph ist nicht mehr verfügbar

An die namentlich nicht genannte Schauspielerin Louise Schönfeld-Neumann (1818-1905), Tochter des Schauspielerehepaars Karl Neumann und Amalie Haizinger: "Hochgeehrte Frau Gräfin werden gütigst entschuldigen daß ich Sie mit diesen Zeilen belästige. Ich habe für Sie als Sie noch der Bühne angehörten geschwärmt und oft nach Wien gefahren um Sie in dieser oder jener Rolle zu bewundern; in Pesth als Frau Gräfin mit Ihrer hochgeehrten Mutter gastirten, wurde ich mit 10 Gulden bestraft da ich mich krank stellte um nicht selbst spielen zu müssen und Abend in's Theater gehen zu können um Sie als ‚Lorle' zu bewundern. Schon seit Jahren war mein sehnlichster Wunsch mein Ideal einmal sprechen zu können, im vorigen Jahre hatte ich das Unglück Sie nicht zu treffen, ich bin jetzt wahrscheinlich zum Letztenmale in Gratz, erlauben Sie mir hochgeehrte Frau dass ich Ihnen meine Huldigung darbringe, dies würde meine schönste Erinnerung sein welche ich aus Gratz mitnehme […]". - Auf Briefpapier mit gepr. Monogramm. - Die Tochter eines Siebenbürger Schauspielers erhielt die erste Ausbildung bei ihrem Vater, war 1847-49 Tänzerin und Soubrette in Klausenburg und spielte 1849-60 in tragischen Rollen in Pest, wandte sich dann jedoch verstärkt den deutschen Bühnen zu. Sie erlernte Rollen in deutscher Sprache und wurde nach einem von Herzog Ernst von Coburg-Gotha befürworteten Versuchsgastspiel in Gotha ans Hoftheater in Dresden engagiert. Auf Gastspielreisen brillierte Lilla Bulyovszky am Wiener Burgtheater als Maria Stuart und am Berliner Hoftheater als Emilia Galotti. 1857-71 wurde sie ans Hoftheater in München engagiert. Sie schrieb Novellen in ungarischer Sprache sowie Übersetzungen und Bearbeitungen für die deutsche Bühne.