Max Brod

Schriftsteller, Theater- und Musikkritiker, 1884-1968

Brods einst erfolgreiches literarisches Werk ist heute weitgehend vergessen. Literaturgeschichtlich bedeutsam ist hingegen seine Tätigkeit als Herausgeber, Bearbeiter und Interpret der Werke seines Freundes Franz Kafka, der ihn als Nachlassverwalter eingesetzt hatte. Ohne seine Entscheidung, Kafkas Wunsch nach einer Vernichtung seiner literarischen Arbeiten nicht zu erfüllen, wäre der größte Teil von Kafkas Werk unbekannt geblieben. Albert Einstein, Vorbild für die Figur des Johannes Kepler in Brods Roman „Tycho Brahes Weg zu Gott“, lernte er wie Kafka an der Prager Universität kennen. Zudem war Brod Förderer der Komponisten Leoš Janáček und Jaromír Weinberger und gilt auch als Entdecker von Franz Werfel.

Quelle:

Brod, Max

Schriftsteller, Übersetzer und Komponist. 2 (1 eigenh. und 1 ms.) Briefe mit eh. U. Tel Aviv. Zusammen (1+½=) 1½ SS. auf 2 Bll. Gr.-8vo.
800 € (23258)

An Obermedizinalrat Trautmann mit Dank für ihm zugesandte Wünsche zum Geburtstag (1955) und mit dem Ausdruck seines Bedauerns, „über keine Unterschrift von Franz Kafka verfügen“ zu können (1957). – Auf Briefpapier mit gedr. bzw. gestempeltem Briefkopf.

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Brod, Max

Schriftsteller und Kulturphilosoph (1884-1968). E. U. auf Ausschnitt. o. O. u. D. 32mo. 1 Seite.
160 € (54477)

Brod streicht eine Bedingung dem Allgemeinen Schriftstellerverein beizutreten.

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Brod, Max

Schriftsteller und Kulturphilosoph (1884-1968). 4 eigenh. Briefe mit U. Tel Aviv. 4 SS. 8vo. 1 Brief mit Adresse. Mit Lochung, diese ausgerissen. Bei 2 Briefen der Empfänger getilgt.
1.400 € (7780)

An Dr. Lilienfeld, Herausgeber des „Jediot Chadashot“ in Tel-Aviv, die Übersendung eines Artikels betreffend „In 2 Tagen erhalten Sie meinen ‚Heine’“. Im Folgenden mit Honorarforderungen für erschienene Artikel.

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Brod, Max

Schriftsteller (1884-1968). Konvolut von 5 (3 eigenhändige und 2 maschinenschriftliche) Briefen mit Unterschrift. Prag. 9 1/ 2 pp. 4to. 8vo. Gedr. Briefkopf. Faltspuren, Randläsuren. 1 Brief gelocht.
750 € (86305)

1. Eigenhändiger Brief an ‚Dr. Paulsen‘, datiert ‚8. Juni‘ (1937). 4 Seiten auf 2 Blättern.- Brod schreibt über seine Kafka-Ausgabe und bittet Paulsen, dessen ‚Manuskript über Kafka erst dann zu schicken, wenn (er) Band 5 u. 6 sowie (Brods) Biographie gelesen‘ habe. 2. Maschinenschriftlicher Brief an einen Dozenten (wohl Wolfgang Paulsen). Datiert ‚3. Februar 1938‘. 1 Seite auf 1 Blatt.- Brod lobt den Kafka-Artikel und dankt für die ‚liebenswürdigen Worte über die Gesammtausgabe‘.

3. Eigenhändiger Brief an Herbert Waniek (Regisseur, 1897-1949). Datiert ‚2. Nov. 1933‘. 2 Seiten auf 1 Blatt.- Der Regisseur inszenierte Vilem Werners Stück ‚Glorius‘ in Wien, Brod meinte ‚das Stück (gibt) auch den frömmsten Gemütern keinen Anstoß‘. Im Anschluss 11 eigenhändige Zeilen mit Unterschrift des Schriftstellers Vilem Werner (1892-1966). 4. Eigenhändiger Brief an Dietzenschmidt (geb. als Anton Franz Schmid; Dichter, 1893-1955). Datiert. ‚26.6.‘ (1927?). 3 Seiten auf 1 Doppelblatt.- Brod bittet den Dichter für dessen neue Inszenierung am Chemnitzer Theater die Haupt- rolle mit Brods Freundin Aenne Markgraf (d.i. Brods Geliebte Emmy Salveter) zu besetzen.- Gelocht.- Sowie 1 weiterer Brief..

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Brod, Max

Schriftsteller (1884-1968). Maschinenschriftlicher Brief mit Unterschrift. Prag. 8vo. 1 p. Gedr. Briefpapier des ‚Prager Tageblattes’. Gelocht am Kopf.
280 € (86307)

Brod schreibt, was er als Bühnenleiter im Theater aufführen lassen würde. ‚Die alte Romantik (dürfe) niemals‘ vernachlässigt werden, wie Shakespeares ‚Sturm‘. Weiterhin nennt er Oskar Baum, ‚dessen Tragigroteske (sic) ‚Der pünktliche Eros‘... auf (ihn) einen tiefen Eindruck gemacht habe‘.- Matrizentinte etwas durchschlagend.

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Brod, Max

Schriftsteller (1884-1968). 1 maschinenschriftlicher und 1 eigenhändiger Brief mit Unterschrift. Tel Aviv. 4to. 1/2 p. 8vo. 1 p. Gedr. Briefpapier.
750 € (86308)

Trotz dankender Worte zu Beginn, kritischer Brief an den Autor und Publizisten Freeden (eigentlich Friedenthal). Brod möchte ‚auf eine gewisse Unkonsequenz in (Freedens) Argumentation‘ hinweisen. Brod habe in Prag gelebt, seine Bücher aber sind in Deutschland erschienen und haben dort wohl auch ‚am meisten Leser gefunden‘. Dasselbe gelte aber auch für Wassermann (d.i. Jakob Wassermann, 1873-1934), dessen Wohnort Wien war. Wenn Freeden ‚also Wassermann als ‚jüdischen Dichter in Deutsch- land‘ bezeichne, warum dann nicht auch ihn (Brod), Schnitzler und Beer-Hofmann.

Dabei war Wassermann eifriger deutscher Assimilant‘ und Arnold Zweig sei ‚schließlich zu den Kommunisten übergegangen‘. Dies sei ‚durchaus traurig, daß er verstummt ist und nicht gegen die Lügen Ulbrichts etc. protestiert‘.- Mit vorgedruckter Absenderadresse oben links sowie oben rechts in hebräischer Schrift.- Einige Zeilen mit Kugelschreiber unterstrichen. 20.VI.1957: Ich war 1956 nur von Ende August bis Ende Oktober im Ausland, bin noch vor dem Sinaifeldzug heimgekehrt und habe seither Tel Aviv nicht verlassen..

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Brod, Max

Schriftsteller (1884-1968). 15 (9 eigenh. und 6 ms.) Briefe mit U. Tel Aviv und Zürich. Zusammen 14 SS. auf 15 Bll. 4to und 8vo. Teils mit Adressierung und Briefmarken auf Luftpostpapier.
4.500 € (86322)

An seinen Übersetzer William Wolf in Denver, Colorada (USA), betreffend Detailfragen: "Ich habe Ihren Brief erhalten und bin gern bereit, Ihnen mein Buch 'Heidentum, Christentum, Judentum' zur Übersetzung anzuvertrauen, da Sie auch Buber, Rosenzweig etc. übersetzt haben [...]" (23. V. 1958). - "Prinzipiell wäre ich mit Kürzungen einverstanden. Aber die Kürzungsvorschläge müssten von Ihnen ausgehen, da ich selbst meiner eigenen Schöpfung gegenüber nicht unbefangen genug bin [...] Ich möchte nur erwähnen, dass ich zwar Herrn Dr.

Glatzer sehr schätze, dass ich aber mit dem Schocken-Verlag schlechte Erfahrungen gemacht habe. Er hat seinerzeit meine Kafka-Biographie gedruckt und die ganze 1. Auflage abgesetzt, hat mir aber (trotz wiederholter Anfragen) erst zwei Jahre, nachdem die Auflage bereits vergriffen war, diese Tatsache mitgeteilt. Ein anderer Verlag wäre mir daher lieber als Schocken Books [...]" (9. VI. 1958). - "Heute sende ich mein Buch 'Das Diesseitswunder'. Es ist mein vorletztes Exemplar. Ich erbitte es daher zurück, sobald Sie den richtig erscheinenden Gebrauch davon gemacht haben. In das Buch lege ich 1.) einen Artikel von Felix Stoessinger, der in der 'Neuen Züricher Zeitung' erschienen ist und viel über 'Heidentum, Christentum, Judentum' enthält. 2.) einen Vorabdruck aus meinem nächstes Jahr bei S. Fischer erscheinenden Buch über Kafka, ein in sich abgeschlossenes Kapitel 'War Kafka ein Dekadant?' […]" (31. VII. 1958). - Teils auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf..

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Brod, Max

Schriftsteller und Kulturphilosoph (1884–1968). 2 eigenh. Briefe mit U. Tel Aviv. Zusammen 2 SS. auf 2 Bll. 8vo.
800 € (8831)

An Iwan Gabriel Lilienfeld (geb. 1910), Chefredakteur der „Jedioth Chadashot“, der neben „Yedioth Hayom“ (1936–1964) ersten und über einen langen Zeitraum hinweg einzigen deutschsprachigen Zeitung aus Palästina und Israel (1935–1973), für die Brod die Kolumne „Klang und Schatten“ gestaltete. I: „Für Ende Juni ist der kleine beiliegende Artikel vielleicht von Interesse. Er wurde mir von einem meiner Bekannten übergeben, ist natürlich nicht von mir. Aber wie Sie aus dem Manuskript sehen, habe ich mir die Mühe gemacht, ihn durchzukorrigieren, die Hälfte oder noch mehr zu kürzen und eine Einleitung (nach mündlichen Angaben meines Bekannten) voranzusetzen [...]“ (Br.

v. 4. Juni 1956; auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf und ohne das erwähnte Manuskript; mit 2 kl. Ausr. am linken Rand (hierdurch geringf. Buchstabenverlust)). – II: „Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie mir das Honorar für meine letzten 3 Artikel (vom Artikel über Haschek angefangen, der am 5. September erschienen ist) jetzt anweisen ließen [...]“ (Br. v. 12. November 1956; auf Briefpapier mit Adreßstempel; mit 2 kl. Ausr. am linken Rand (hierdurch geringf. Buchstabenverlust))..

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Brod, Max

Schriftsteller, Übersetzer und Komponist (1884-1968). „Begegnung“. Eigenhändiges Manuskript mit Namenszug in der Kopfzeile. Mit 2 eigenh. Briefen mit Unterschrift. ohne Ort u. Datum [Mai 1926]. Kl.-4to. 2 1/4 pp. auf 3 Bll.
4.500 € (94639)

Satzvorlage für einen beitrag im „Berliner Tageblatt“, in dem Brod die Begegnung mit einem „jungen karpathorussischen Bergjuden“ schildert, der seinem Freund Franz Kafka ähnelte. „Eine Reise zu einem praktisch sehr bestimmten und doch abenteuerlichen Zweck hatte mich in ein Karpathendorf verschlagen. Zurück konnte ich vor dem nächsten Vormittag nicht. Im Ofen des elenden Wirtshauses keine Holz, keine Kohle. Ich fror. Das Bett, sehr wenig einladend. Die Idee, die mich hierher geführt hatte, erschien mir immer verrückter, immer ferner von mir.

Schon verwünschte ich den Einfall, der mich seit Wochen mühsame Wege führte, mich meiner gutgeregelten Arbeits- und Lebensweise entrissen hatte. Da kam ein dicker Mann. Sein Sohn wolle mit mir sprechen. Verdrießlich nickte ich. Auch das noch, unangenehme Gesellschaft! Ich erwartete, wie in vielen dieser entlegenen Städte, einem Ehrgeizigen, dem Lokalgenie zu begegnen, einem fahrigen Menschen, der Verbindungen anknüpfen möchte. Herein tart ein schlanker blasser Knabe, von wohlgeformtem Wuchs, wiewohl ärmlich gekleidet, glühend schwarze Augen im feingeschnittenen Gesicht. Mich frappierte eines: die Ähnlichkeit mit meinem Freunde F[ranz Kafka]. Also fand ich, den ich in Prag verlassen hatte, hier wieder, am Wendepunkt meiner Reise, zu der mich nicht zuletzt sein ernster Wille getrieben hatte, der immer nur Großes von mir verlangte, der Menschheit und ihrer höchsten Idee Dienendes […]“. - Die 2 beiliegenden Briefe aus Prag v. 8. und 19.6. o.J. sind an den Buchhändler und Journalisten Walter Zadek (1858-1932) gerichtet und betreffen Brods Manuskript: „Gern gestatte ich, daß in der ,Begegnung’ statt F. wieder ,Franz Kafka’ eingesetzt wird […]“ (19.6.). - Alle Bll. gebräunt (das Manuskript stärker), die Briefe zudem etwas fleckig; drei (Durch-)Schnitte im Mskpt. hinterlegt; die Datierung lt. zweier zeitgen. Bleistifnotizen auf Bl. 3 recto und verso..

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Brod, Max

Schriftsteller (1884-1968). Korrekturfahnen von "Johannes Reuchlin und sein Kampf" mit eigenh. Korrekturen und Randbemerkungen. O. O. 169 Bll. Gr.-schmal-folio (490:140 mm).
1.500 € (33347/BN28419)

Brods Biographie des Humanisten Johannes Reuchlin (1455-1522) war 1965 bei Kohlhammer in Stuttgart erschienen. - Jeweils mittig gefaltet und teils mit kleinen Randläsuren.

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Brod, Max

Schriftsteller (1884-1968). Eigenh. Brief mit U. und eh. Bildpostkarte mit U. Prag und Paris. Zusammen (2+1=) 3 SS. auf 3 Bll. Gr.-4to und 8vo. Die Karte mit eh. Adresse.
1.500 € (85538/BN56170)

Inhaltsreicher Brief an den Schriftsteller und Gynäkologen Hugo Salus über einen geplanten Novellenband, wohl der 1906 erschienene "Tod den Toten": "Sub Kreuzband sende ich zugleich mit diesem Briefe den 'Baldassare Uggiero' und bitte Sie um Ihre Meinung, ob man diese Novelle statt der 'Giulietta' oder eventuell neben dieser als neunte Geschichte in mein Buch aufnehmen sollte. Im ersten Falle gienge allerdings ein wichtiger Teil des Connexes zwischen den Arbeiten ganz verloren; die stets wiederkehrenden Personenbeziehungen, denen ich einen großen Effekt zuschreibe, wären wirkungslos.

Andrerseits macht mir aber gerade die 'Giulietta' große Sorge. Ich habe mich gleich heute an die Arbeit gemacht und finde, daß sie untrennbar fest im studentischen Milieu steckt. Nur diese eine Novelle! Alle andern lassen sich heben. Hier aber beruht ja die Pointe auf dem Collegienbesuch etc. etc. Wenn ich die alma mater noch so sehr in den Hintergrund drängen will, wird sie hier doch durchkucken [...]". - Die Bildpostkarte aus Paris a. d. J. 1909 mit einer Abbildung der Notre Dame: "Wie klein man hier ist - und groß zugleich [...]". - Der Brief mit einem kleinem Einriß im Mittelfalz und Faltspuren.

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Brod, Max

Schriftsteller (1884-1968). Eigenh. Brief mit U. Prag. 22.12.1907. 4 SS. auf Doppelblatt. 8vo.
1.500 € (85552/BN56185)

An einen "lieben Herrn Doktor", wohl der Theaterkritiker, Redakteur und Schriftsteller Emil Faktor, mit einer Auseinandersetzung über dessen Kritik an seinem Schaffen: "Was Sie über meine 'Experimente' sagen, finde ich richtig! Auch den Tadel! [...] Was Sie über 'Weg des Verliebten' sagen, scheint mir aber fehlerhaft. Verzeihn Sie, daß ich so geschmacklos bin, Ihnen eine Epikritik zu schreiben. Nur der hohe Wert, den ich Ihrer persönlichen Meinung beimesse, und die Unmöglichkeit, durch Gespräche klar zu werden, treibt mich dazu.

Vor allem dünkt mich der Grundfehler, daß Sie den Zusammenhang zwischen beiden Büchern nicht sehn. Und er ist doch so klar da! Die Zeilen, die Sie selbst zitieren und die von der blauen Halsader und den edlen Händen eines Mädchens handeln, hätten Ihnen doch ganz zwanglos den Übergang ins Erotische geben können. Und sind etwa die vier Novellen nicht erotisch? Die erste mit ihrer 'bürgerlichen Liebe' ist doch ganz in die depravierten Gerüche der Amoureusen gefangen, in der 'Insel Carina' ist ein Coitus Höhepunkt; und die blonde, sherryblonde Frau Professor mit den Augen wie Käferflügeln (lauter Gleichnisse, die ebenso gut in meiner Lyrik hätten stehn können) im 'Hochstapler'; und jedes Wort in der 'Stadt der Mittellosen', namentlich der Nacken und die Haare und die Umarmungen des Mädchens. Es ist ferner ein Irrtum, (und offenbar einer, der durch Ihr Übersehn dieses innern Zusammenhanges entsteht), daß meine 'lyrischen Verfehlungen' irgend einer fremden Literatur nachgedichtet sind. Beweise!? Es ist eigentlich lustig, wie Sie diese Verse, statt sie als Ausfluß eines Originaltemperaments gelten zu lassen, durch einen vagen konstruktiven Unterbau halten müssen [...] Zum Beispiel erhalte ich soeben einen Brief von Heinrich Mann, der mir schreibt: 'Ihre Gedichte habe ich beendet und will Ihnen meine Bewunderung sagen für Ihre Fähigkeit, ungewöhnlich lebhafte Genüsse ungewöhnlich präzis festzuhalten ... Auch ist Ihr Buch wirklich etwas Ganzes; und daß Sie so gut im Ton bleiben konnten, ist schon eine Bürgschaft für Originalität und Persönlichkeit.' [...] ich werde meine Methode später, wenn meine erotischen Gelüste durch die Jahre getötet sind, auf die Beschreibung der ganzen Welt anwenden [...] Niemand, keine Macht der Welt kann mich von meinem Wege abbringen […]". - Ausgezeichnet erhalten..

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Brod, Max

Schriftsteller (1884-1968). Eigenh. Brief mit U. O. O. 08.11.1902. 2 SS. auf Doppelblatt. 8vo.
750 € (85553/BN56186)

Wohl an den Theaterkritiker, Redakteur und Schriftsteller Emil Faktor mit der Ankündigung der in Bälde erfolgenden Übersendung seines bei Rowohlt erscheinenden Buches "Die Höhe des Gefühls": "Die in Ihrem freundlichen Briefe vom 14. Oktober ausgesprochene Vermutung, daß ich gegen die Kritik und speziell gegen Sie verstimmt wäre, hat mich eigentlich überrascht. Ich wüßte keinen Anlaß zu einer solchen Verstimmung. Ihre Ansicht ist mir stets wertvoll, auch wenn sie mit meiner nicht ganz parallel geht.

Es wird mich freuen, wenn Sie die akzeptierte Novelle von der 'Hochzeitsreise' bald im Feuilleton bringen. Auch Essais werde ich doch wohl gelegentlich wieder schreiben, wenn mich auch momentan nur dichterische Motive fesseln [...]". - Eine Novelle dieses Titels ist nicht nachweisbar..

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Brod, Max

Schriftsteller (1884-1968). 2 eigenh. Briefe mit U. München und Prag. Zusammen (1+2¾ = ) 3¾ SS. auf 3 Bll. 8vo.
950 € (85554/BN56187)

An den Dramaturgen und Theaterdirektor Gerhard Gutherz: "Ich gab dem Verlag Kurt Wolff Auftrag, Ihnen ein Exemplar meines Dramas 'Eine Königin Esther' zu senden. Über 'Fälscher' erhoffe ich baldige Nachricht [...]" (München, 26. IV.). - "Seit der Unterredung mit Ihnen habe ich nach Königsberg nicht geschrieben und so die Frage der Uraufführung gewissermaßen offen gelassen. Ich glaube noch immer, bei Direktor Rosenheim durchsetzen zu können, daß er die Uraufführung Ihnen überläßt, - nur müßte ich nun bald im Besitz Ihrer Entscheidung sein [...] Auch Ihr persönlicher Eindruck beim zweiten Durchlesen von 'Esther' und 'Fälscher' würde mich sehr interessieren [...]" (Prag, 8.

VI.). - Sehr gut erhalten..

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Brod, Max

Schriftsteller (1884-1968). 17 eigenh. und 5 ms. Briefe sowie 4 eh. Postkarten an verschiedene Empfänger. Meist Prag bzw. Tel Aviv. Meist 1 bis 2 SS., teils mit adressierten und gelaufenen Briefumschlägen. 4to und 8vo.
3.500 € (85555/BN56188)

Unter anderem an die Herren Raschert (Anfrage zu seinen Büchern) und Brusch (Hinweis), an ein Fräulein D. Scheuer (zu einem Artikel), Anni Joachim-Daniel (Dank), Hans Zesewitz (Dank), Karl Bachler (Dank und Verabredung), Karl Wache (Dank), Bruder J. K. Fried (Dank und Verabredung), den Verleger Henry Goverts (Dank und Wunsch nach Zusammenarbeit), Uri Naor (Glückwunsch zur Ernennung als Botschafter in Chile), Freund Nack (via Willy Brod, mit Dank und einer Terminabsprache: "Hier war Briefträgerstreit und dann kam eine Überschwemmung in Briefen (täglich an die 40 Stück).

Dieses und die Feiern, eine beim Staatspräsidenten in Jerusalem, haben mich sehr angestrengt"), Frank T. Wolfenstein ("Leider besitze ich keine Briefe von Ihrem Vater, auch keine Erinnerungsstücke [...] Tel Aviv würden Sie nicht wiedererkennen. Ich lebe nun mehr als 25 Jahre hier und es gefällt mir immer besser!"), Frau Ruth ("Falls Witriol wirklich solch ein schlechter Übersetzer ist [...]"), der Philosoph Julius Margolin (Dank), ein Dr. Ehrlich (Terminabsprache), eine Frau Gutter (Absage der Aktion betreffend unseres Hausherrn) und ein Dr. Gold (Zusendung eines Artikels). Die maschinschriftlichen (meist geschäftlichen) Briefe mit gewünschten Informationen, Terminabsprachen für Vorlesungen u. a.; die Postkarten mit Buchbestellungen und Dankesworten für Glückwünsche und dergleichen..

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Brod, Max

Schriftsteller (1884-1968). 4 (3 eigenh. und 1 ms.) Briefe mit U. Prag und o. O. Zusammen 12½ SS. auf 8 Bll. 8vo.
1.800 € (85556/BN56189)

An Georg Heinrich Meyer, den Verlagsleiter des Kurt Wolff Verlags, bei dem soeben sein "Bekenntnisbuch" (wie es im Untertitel heißt ) "Heidentum, Christentum, Judentum" erschienen war, zur Übersendung eines Vorabdrucks aus dem "Neuen Wiener Journal": "Heute nun einen weiteren aus dem Israelitischen Wochenblatt für die Schweiz - und eine wichtige Notiz der Jüdischen Preßzentrale Zürich, die ich dahin lanciert habe, weil sie von dort von sämtlichen jüdischen Blättern nachgedruckt werden wird.

Sie sehen zugleich daraus, daß mein Buch in tschechischen Kreisen schon Aufsehen macht [...]" (12. VI. [1921]). - Der Brief vom 20. VI. [1924] mit der Bitte um Zusendung eines Exemplars von "Heidentum, Christentum, Judentum" an Leopold Jessner, den Intendanten des Staatlichen Schauspielhauses in Berlin, der von "Dienstag" ([Anfang Oktober 1926]) mit einer Invektive gegen den Drei Masken Verlag: "Nun sagen Sie mir, schreiben Sie mir, bitte, ob man sich nicht vor Wut totärgern muß. Da schickt mir heute die [Leopoldine] Konstantin beiliegenden Brief des 3-Masken-Verlages. Habe ich Ihnen nicht in Leipzig vorausgesagt, daß [Jakob Elias] Poritzky diese herrliche Sache zerschlagen wird? - Sie haben mir nie geglaubt, wenn ich mich über ihn beschwerte. Hier ist das Dokument! Ich bin fest entschlossen, mit allen meinen Dramen vom 3-Masken-Verlag wegzugehen, wenn Sie nicht die Sache in Ordnung bringen und eventuell durch ein Machtwort telephonisch Herrn Poritzky dazu anhalten, meine Interessen doch etwas besser zu wahren. Ich habe direkt den Eindruck, daß 3-Masken absichtlich meine Erfolge (wie diese Konstantin-Tournée) vereitelt! [...]" (ohne die erwähnte Beilage). - Der Brief vom 2. X. 1930 über Verhandlungen mit dem Kiepenheuer Verlag: "Es war eigentlich alles schon fix und fertig, aber Kiepenheuer hat infolge der geänderten politischen Lage in Deutschland solche Angst, dass er sich noch eine Bedenkzeit bis Anfang November erbat. Eine Herausgabe kommt ja ohnehin erst im nächsten Jahr in Frage, sodass die Verzögerung eigentlich nichts schadet. Es wäre sehr gut, wenn Sie bis dahin es erreicht haben könnten, dass Kurt Wolff und Kiepenheuer bezüglich Kafka einig werden [...]"..

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Brod, Max

Schriftsteller (1884-1968). 18 eigenh. und 3 ms. Briefe sowie 2 eh. Postkarten mit U. Meist Prag und Tel Aviv. Meist 1 bis 2 SS. 4to und 8vo. Mit einigen adressierten, teils gelaufenen Briefumschlägen.
3.600 € (85557/BN56190)

Briefe zum Theater. 1923: "Herr Direktor [...] Sie sagten mir ganz fest zu, meine 'Klarisa' noch einmal im großen Haus für die Abonnenten zu bringen [...]". - 1923, 2 Postkarten an Erich Marcus: "Doch nichts über Berliner Theater [...] Vielleicht aber etwas über Kultur oder Kultur-Verfall [...]". - 1923, an eine Schauspielerin: "Ich sprach soeben mit Dr. Hilar. Er hat recht gute Stimmung für mein Stück mit Ihnen in der Hauptrolle [...]". - 1924, an Dr. Altmann: "Es würde mich nun sehr freuen, von Ihnen bald zu hören, wie die Situation mit meinem neuen Stück 'Prozeß Bunterbart' ist.

Die beste Darstellerin (für mein Gefühl) wäre die Dorsch. Bei der bekannten Saumseligkeit meines Verlages konnte ich aber bis heute nicht erfahren, ob Frau Dorsch (wie ich bat) ein Exemplar erhalten hat [...]". - 1926, an die Schauspielerin Jarmila Kronbauerová: "Hamlet habe ich bei der Première gesehen und darüber schon am 26. November geschrieben. Ich lege die Zeitung bei, aus der Sie sehen, daß Ihre Ophelia für mich eine besondere Freude an diesem nicht durchaus erfreulichen Abend war [...]" (vgl. hierzu Brods Kritik der Inszenierung von Karel Hugo Hilar am Tschechischen Nationaltheater in: Prager Tagblatt, Nr. 278 vom 26. XI. 1926, S. 6). - 1929, an einen Professor: "Ihr Brief hat mich auf die Idee gebracht, das Stück statt in sechs Szenen folgendermassen einzuteilen: 5 Akte und ein Epilog, also ähnlich wie die 'Heilige Johanna' von Shaw [...]". - 1942: "Sehr werter Herr Rabbinowicz, zu meinem Bedauern kann ich Ihnen nichts Günstiges über Ihr Stück mitteilen [...]". - 1943: "Sehr geehrter Herr Weglein, Ihr Stück hat mir sehr gefallen. Es hat Herz und hat Technik - zwei Dinge, die man selten bei unseren Dramatikern vereinigt findet [...]". - 1963: An Eric Spiess, Leiter des Bühnenvertriebs im Kasseler Bärenreiter Verlag: "Ich hoffe, daß Sie meinen eingeschriebenen Brief vom 20. III. und den inliegenden Vertrag über Lord Byron erhalten haben. Mit gleicher Post (doch mit Seepost) sende ich Ihnen [...] zwei Theaterstücke von Sch[in] Schalom, der als einer der bedeutendsten Dichter des Landes Israel angesehen wird. Ich habe über ihn ausführlich in meiner Selbstbiographie 'Streitbares Leben' berichtet, im Schlußkapitel. Das eine der beiden Stücke ('Schüsse auf den Kib[b]uz') liegt in hebräischer Sprache gedruckt vor und wurde in einer von mir stammenden Opernbearbeitung (Musik von Lavry) hier wiederholt mit großem Erfolg aufgeführt. Das andere Stück ist noch unaufgeführt [...]"..

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Brod, Max

Schriftsteller (1884-1968). 3 eigenh. Briefe mit U. O. O. Zusammen 5 SS. auf 5 Bll. 8vo.
1.200 € (85558/BN56191)

An den Photographen Walter Zadek, seit 1925 Ressortchef beim liberalen "Berliner Tageblatt", dem Brod 1926 einen "musikalischen Beitrag" gesendet hatte. Er erkundigt sich, wie Zadek "zu disponieren" gedenke, da Brod gern die Publikation eines Liederheftes in Wien mit dem Artikel "irgendwie in Zusammenhang und Übereinstimmung bringen" möchte. Im Herbst des Jahres zeigt er sich enttäuscht darüber, daß Zadek eine Rezension über seinen Roman "Rëubeni. Fürst der Juden" nicht selbst schreiben werde, sondern Hans Sochaczewer (später unter dem Namen José Orabuena schriftstellerisch tätig), der aber "einer derjenigen [sei], die am verständnisvollsten über mich schreiben".

Des weiteren stimmt er der Einladung Zadeks zu, "einmal in dem 14-Tags-Zyklus über Kulturpolitik zu schreiben" (12. X. [1926]). - 22 Jahre später, 1948, schreibt Brod an Zadek, er habe "dieses Stück in deutscher Sprache vor einigen Monaten vom Reiss-Verlag in Basel erhalten". Die Habimah, das Nationaltheater in Tel Aviv, für das Brod als Dramaturg tätig war, habe "sich nicht zu einer Aufführung entschließen können", daher sende er ihm die Korrekturen zurück. Zadek war 1933 nach Palästina emigriert und war dort als Großhändler deutscher Exilverlage tätig. - Der Brief vom 22. II. 1948 gelocht (minimaler Buchstabenverlust in einem Wort)..

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Brod, Max

Schriftsteller (1884-1968). 3 ms. Briefe mit eigenh. U. Prag. Zusammen 4¾ SS. auf 5 Bll. 4to und 8vo. Mit 2 ms. adr. Kuverts.
1.250 € (85559/BN56192)

An die Journalistin und Lektorin Martha Maria Gehrke über seinen bei Zsolnay erschienenen Roman "Stefan Rott oder Das Jahr der Entscheidung": "Sie sagen, dass mein Held Stefan am Schluss des Buches sich und die von ihm erreichte Geistesstufe durch den Krieg widerlegt fühlt. Das war nicht meine Absicht. Vielleicht habe ich das nicht deutlich genug gesagt, aber ich glaube doch, dass im Schlusskapitel sehr klar dargestellt ist, dass ich die Synthese verehren und helfen, die von Stefan angestrebte und erreichte Zweigleisigkeit für eine definitive Lösung halte, die auch in den Wirrnissen von heute den einzig möglichen Ausweg zeigt.

Der Krieg hat die Menschheit nur insofern um einige Jahrzehnte zurückgeworfen, als Aktualisierung dieses einzig möglichen Weges heute auf grössere Schwierigkeiten stösst als vor dem Krieg. Eine grosse Chance hat die Menschheit verpasst. Aber für die Ewigkeit bedeutet das nichts, nur für einige Jahrzehnte […]" (18. XI. 1931). - "Ich habe mit den Partien meines Romans, die von Richard Wagner handeln, nur einen kleinen Teil meiner Dankesschuld an diesen Genius abgetragen […] Auch ich kenne überdies in Wagners Opern neben den 'schönen' auch viele 'hässliche' Stellen. Auf Grund Ihres Briefes habe ich mir durch den Kopf gehen lassen, ob sonst in meinen Werken von Wagner die Rede ist. Merkwürdigerweise nein. Es kommt zwar viel Musik in meinen Romanen vor, besonders Berlioz, Offenbach, Schumann, Smetana […] Aber Wagners habe ich wohl erst im 'Stefan Rott' gedacht […]" (23. XII. 1931). - "Ich bin der festen Überzeugung, dass die Zweigleisigkeit möglich ist. Ich will dies jetzt in meinem zweiten Teil des Romans darstellen. Der Ausbruch des Krieges ist keine Aufhebung meines Glaubens, sondern nur eine zeitliche Vertagung, eine Unterbrechung, ein Aufschub. Ich bin fest überzeugt, dass die Menschheit gar nicht anders gerettet werden kann als durch diese Wendung zur Zweigleisigkeit und dadurch, dass endlich einer den Mut hat, zu sagen, dass es gar keinen Mut bedeutet, extrem zu sein [...]" (8. III. 1932). - Jeweils auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf des "Prager Tagblatts"..

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Brod, Max

Schriftsteller (1884-1968). 4 (3 eigenh. und 1 ms.) Briefe mit U. Prag. Zusammen 5¼ SS. auf 8Bll. 8vo. Mit 2 eh. adr. Kuverts.
1.200 € (85560/BN56193)

An den Schauspieler, Regisseur und Intendanten Ewald Schindler in Dubrovnik, Leipzig und Ostrau in dem letztlich erfolgreichen Bestreben, seine Geliebte Aenne Markgraf (geb. Emmy Salveter, um 1900-?) in einem Stück zu besetzen: "Die Entrevue in Marienbad ist so glänzend verlaufen, daß Direktor Zeisler an Frl. M. Vertrag geschickt hat. Er sagte es mir heute am Telephon. Ich habe Ihnen also herzlich und wahrhaftigst für Ihre liebe Intervention zu danken [...]" (9. VII. 1932). - "Soeben war auch Fr.

Markgraf in Prag, die Ihnen durch mich herzlichst für Ihre Intervention danken läßt. Sie freut sich schon kolossal auf die Zusammenarbeit mit Ihnen und studiert bereits mit Feuereifer: Die Magda ('Versunkene Glocke'), die Elisabeth in 'Tür 17 Stock III' und die Elisabeth in 'Maria Stuart'. - Hoffentlich sind Sie Regisseur und Partner in einem dieser Stücke?? [...]" (20. VIII. [1932]). Der eh. Antwortbrief Schindlers liegt bei. - "Zweck dieses Briefleins ist es heute, Ihnen zu sagen, daß zwischen Aenne Markgraf und mir eine vollständige Versöhnung eingetreten ist. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie meiner Freundin wieder Ihr altes Wohlwollen und Vertrauen schenkten […]" (28. XI. [1932]). - 1921 als Zimmermädchen in einem Berliner Hotel angestellt, lernte Aenne Markgraf dort Max Brod, der seit 1913 mit Elsa Taussig verheiratet war, kennen und wurde dessen Geliebte. Brod finanzierte ihr ein Gesangsstudium, korrespondierte über sie mit Kafka (der sich ihrer erotischen Affinität nach einigen harmlosen Begegnungen entzog) und ersuchte Hugo von Hofmannsthal um eine Empfehlung für sie, die er auch tatsächlich schrieb, sodass sie im Sommer 1926 ihre erste Rolle am deutschsprachigen Stadttheater Teplitz-Schönau unter Franz Hoellering erhielt und unter dem Namen Aenne Markgraf auftrat. Später war sie am Landestheater Braunschweig, an den Städtischen Theatern in Chemnitz und Leipzig sowie am Theater in Mährisch-Ostrau zu sehen. 1931/32 endete ihre Beziehung mit Brod; nach Stationen in Bern, Innsbruck, Gießen, Meiningen und Würzburg erhielt sie 1939 keinen Vertrag mehr; 1941 verschwand ihr Name aus den Registern der Reichstheaterkammer..

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Brod, Max

Schriftsteller (1884-1968). 2 eigenh. Briefe mit U. [Tel Aviv]. Zusammen 8 SS. auf 4 Bll. 8vo. Davon zwei je 1½ SS. umfassende Gedichte.
1.800 € (85562/BN56195)

"Inmitten tausend Zeichen des Vergangnen streifend | Begreif ich endlich die Gebrechlichkeit der Welt. | Zwar wußt ich stets, daß nichts mir bleiben kann | Doch niemals, daß der Abschied gar so bitter fällt | Und eine Orgel Grams in sich begreifend, | Die röhrend der Register Schreckensglanz entfaltet, | Indes der Regentag in trägen Bächen schallet, | Die längs des Pflasters ziehn in grauen Wellen. | Europa riecht und Prag sieht aus den Schwaden | Blicklos, die kühl den Straßenraum mit Nebel laden [...] So viel über meine Stimmung", schreibt Brod am 22.

November an seinen Freund Felix Weltsch. Zu seinem Befinden trägt auch ein Konflikt mit seiner späteren Lebensgefährtin Ester Hoffe bei, über den beide "bis zur Beendigung meines Buches" nicht reden wollen. Brod scheine es "einfach unmöglich und unmoralisch, daß sie Mann und Kinder verläßt". Er sehe jetzt, daß er "einen großen Fehler in der Sache gemacht habe". Der Konflikt hätte sich, wenn er "klug gelogen hätte, erst später ergeben". - Im zweiten Brief vom 30. Dezember bittet er Weltsch aufgrund ebendieser Auseinandersetzung mit Ester um eine "doppelte Buchführung": Felix solle "in zwei Hälften" schreiben, die eine nur für Brod bestimmt, "die andere so, daß auch E. H. sie lesen kann [...] Was bin ich also für ein Monstrum, daß ich mich nicht zur Wahrheit nach allen Seiten durchringen kann, obwohl ich nichts mehr wünsche als dies?". Er beschließt den Brief mit dem Gedicht "Hotel in Haifa" -"heute beendet"..

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Brod, Max

Schriftsteller (1884-1968). 7 (5 eigenh. und 2 ms.) Briefe mit U. Meist Tel Aviv. Zusammen 11¾ SS. auf 8 Bll. 4to und 8vo.
2.800 € (85563/BN56196)

An den Schriftsteller und Journalisten Hans Eberhard Friedrich, der nach dem Krieg zusammen mit dem Verleger Kurt Desch die Kulturzeitschrift "Prisma" gegründet hatte, über Knut Hamsun, André Gide und Gerhart Hauptmann ("eine meiner erschütterndsten Enttäuschungen", 29. VIII. 1947) und deren Stellung "zum herrschenden System", seinen Flaubert-Essay "Platonismus gegen Romantik", den Friedrich in seinem Magazin "Thema", dem Nachfolger von "Prisma", veröffentlichen solle (11. II. und 14. XI.

1948), eine "Kritik über meinen Jesus-Roman 'Der Meister'", den Friedrich (mittlerweile Redakteur bei der "Neuen Zeitung" in München) publiziert hatte (23. VI. 1952) und ein "Selbst-Interview": "Ich finde die Idee eines solchen Interviews mit sich selbst sehr gut und hoffe, dass das Produkt Sie nicht weniger amüsieren wird, als ich mich beim Schreiben amüsiert habe […] Darf ich bei dieser Gelegenheit ganz leise bemerken, dass noch keine Kritik über meinen 'Reuchlin' bei Ihnen erschienen ist […]" (1. XII. 1965). 1967 sendet Brod Friedrich, der seit 1965 Feuilleton-Chef der "Welt" war, "einen Artikel 'Eine Frage und eine Anregung', der sich speziell mit dem Schicksal des Grabes der Dichterin Else Lasker-Schüler beschäftigt […] Im Falle der Veröffentlichung bitte ich noch folgende Zeilen hinzuzusetzen: 'Ich erfahre soeben, daß der Grabstein aufgefunden worden ist. Allerdings am Straßenrand, nicht am Grabe der Dichterin. Das Grab ist unauffindbar, wahrscheinlich durch den Straßenbau für immer verloren. Es sollen etwa 40.000 Gräber von den Jordaniern vernichtet worden sein, wie es in einer anderen Mitteilung heißt'" (10. VIII.). - Jeweils im linken Rand gelocht (geringf. Textberührung)..

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Brod, Max

Schriftsteller (1884-1968). 3 eigenh. Briefe mit U. Zürich und Bad Gastein. Zusammen 5¾ SS. auf 4 Bll. 8vo.
1.500 € (85564/BN56197)

An Frau Burri-Dietler von der Freien Vereinigung Gleichgesinnter Luzern. Brod erklärt sich bereit, "in Ihrer Vereinigung zu sprechen (über Kafka)" (23. VIII.), und schlägt als Titel seines Vortrags "Franz Kafka und die Dramatisierung seiner beiden Romane" oder "Franz Kafka und die Sinndeutung seines Werkes" vor (31. VIII.): "Mein Stück 'Das Schloß' [eine Dramatisierung von Kafkas gleichnamigem Roman] hat hier am 17. Oktober die Schweizer Première [...]" (Zürich, 28. IX.). - Zwei Briefe mit gedr. Briefkopf des Hotel Urban Garni in Zürich, der dritte im linken Rand gelocht (geringf. Buchstabenberührung).

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Brod, Max

Schriftsteller (1884-1968). Eigenh. Brief mit U. Tel Aviv. 01.06.1954. ½ S. Schmal-4to. Auf rückseitig adressiertem und gelaufenem Luftpostpapier.
1.200 € (85565/BN56198)

An einen Herrn J. Lewels in Hamburg: "Ich gestatte mir, darauf hinzuweisen, daß vor wenigen Wochen die dritte erweiterte Auflage meiner Kafka-Biographie (Verlag S. Fischer, Frankfurt) erschienen ist, - ein Buch, in dem Sie über die von Ihnen berührten Fragen Auskunft finden, so weit ich solche zu geben vermag. Kafkas Roman 'Der Prozeß' ist ein symbolisches Werk, - das geheimnisvolle Gericht ist das Gewissen, das den selbstgerechten, korrekten, aber eigentlich lieblosen Menschen zur Rechenschaft zieht, so sehr er sich dagegen sträubt [...]". - Mit zweifach gestempeltem Absender.

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Brod, Max

Schriftsteller (1884-1968). Eigenh. Brief mit U. Tel Aviv. 19.03.1956. 2 SS. 8vo. Mit ms. adr. Kuvert.
1.500 € (85566/BN56199)

An Roger Braunschweig in Solothurn: "'Eine Parallele liegt zweifellos vor. Dank für Ihren Hinweis. Allerdings ist der 'zweite Sohn' bei Sh. Al. nur eine Nebenfigur, bei Kafka in voller Gestalt ausgeführt. Daß in der ganzen Konzeption des vom Pech verfolgten 'Ich' dieser Geschichte (sie heißt im Original, wenn ich nicht irre, ironischerweise 'Freude an den Kinderchen') gleichfalls eine gewisse Ähnlichkeit mit Kafkas K. anklingt, ist wohl weniger auf Beeinflussung als auf die gemeinsame Wurzel, den Schmerz der jüdischen Diaspora-Existenz zurückzuführen [...] Über Sholem Alejchem, den großen altjüdischen Humoristen, der so viel von den geheimnisvollen Schwingungen der jüd.

Volksseele weiß, der ihrer Leiden wegen weint und lacht, - können Sie in der Bibliothek der Jüdischen Kultusgemeinde Zürich manches finden. Es ist einiges ins Deutsche übersetzt. In der gleichfalls deutsch erschienenen 'Geschichte der yiddischen Literatur' von Pines ist viel über diesen Meister (den Kafka aus seinen Schriften kannte) enthalten [...]"..

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Brod, Max

Schriftsteller (1884-1968). 2 eigenh. Briefe mit U. Tel Aviv. Zusammen 3¼ SS. auf 2 Bll. 8vo.
1.500 € (85567/BN56200)

An Frau Prikrylová, eine Übersetzerin: "Ihr Brief trifft mich im Krankenhaus. Ich kann daher nur ganz kurz antworten [...] Ich kann meine Zustimmung zu einem geplanten Kafka-Film nicht geben. Meiner Meinung nach kann nur Kitsch dabei herauskommen, wenn man eine so komplizierte Individualität, wie Kafka es war, auf die Filmleinwand projizieren will [...]" (22. I.). - Ende November schreibt Brod einen weiteren Brief, in dem er sich für die Mühe bedankt, die sie mit dem Buch 'Prodaná nev' hatte, und gibt noch einige Ratschläge zu Übersetzungen tschechischer Worte, bevor er mitteilt, dass sein bester Freund Felix Weltsch verstorben sei: "Das ist sehr schwer zu ertragen [...]" (30.

XI.). - Jeweils auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf; ein Brief mit kleiner Rostspur durch eine alte Büroklammer..

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Brod, Max

Schriftsteller (1884-1968). 2 eigenh. Briefe mit U. Bad Ragaz (Schweiz). Zusammen 3½ SS. auf 2 Bll. 4to.
650 € (85568/BN56201)

An Rolf Italiaander und die Freie Akademie der Künste in Hamburg mit Dank für "die mir zugedachte Plakette" (23. VII.): "Sehr gefreut hat es mich, neben der Unterschrift des Präsidenten und des Sekretärs auch die von Beheim-Schwarzbach auf der Urkunde zu lesen, da ich gerade das Hamsunbuch des Genannten mit viel Freude und Zustimmung gelesen habe [...] Ich möchte also, wenn es Ihnen paßt, im September des nächsten Jahres bei Ihnen sprechen. Und zwar über Kafka […]" (27. VII.) - Ein Brief auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf des Parkhotel Flora in Bad Ragaz; beide Briefe im linken Rand gelocht (keine Textberührung).

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Brod, Max

Schriftsteller (1884-1968). 13 eigenh. Briefe mit U. Pforzheim, Flims, Tel Aviv u.a. Zusammen 21 SS. auf 13 Bll. 4to und 8vo. Mit 8 meist eh. adr. Kuverts, 3 Briefe auf adressiertem und gelaufenem Luftpostpapier.
2.800 € (85706/BN56371)

Freundschaftliche Korrespondenz mit dem Kapellmeister Josef Zosel und Gattin in Wiesbaden über seine Bücher, seine Arbeit und die Zeitläufte: "Die gestern veröffentlichten '23 Punkte' Maos zeigen deutlich, daß diese große schöne Kultur, die Lin Yutang vertritt, schwer bedroht ist und den neuen Vandalen zum Opfer fallen soll. Sie wird aber überleben! [...]" (26. VIII. [1966]; beiliegend eine knapp 10:10 cm große Photographie, die Brod zusammen mit dem Ehepaar Zosel zeigt). - "Auch ich habe in diesem Winter, der hier ungewöhnlich kalt war und viel zu lang, zweimal heftige Grippe gehabt, habe mich aber ganz erholt und arbeite mit Freude an einem neuen Buch, das eigentlich eine Neufassung meines Hauptwerks 'Diesseits und Jenseits' (mit dem neuen Titel 'Das Unzerstörbare') werden soll [...]" (15.

IV. 1967). - "Wir erleben schwere Tage nebst ebensolchen Nächten - die alten Gespenster (wie Bombardement etc.) scheinen wieder wach geworden. Vorläufig nur gedanklich! Hoffentlich verschwinden sie raschest im Orkus [...] Noch eine Neuigkeit: Die Oper 'Nana' von Manfred Gurlitt (jetzt in Tokyo), Textbuch von mir - eine fesche, dabei musikalisch erstklassige Sache - hat an der Oper in Bordeaux [...] bei der Weltpremière einen durchschlagenden Erfolg gehabt [...]" (29. V. 1967). - "Hier ist es reizend, wie immer, nur verdirbt heuer die Hitze einen Teil des Vergnügens, wie es im Vorjahr der Regen tat. Die Politik stört weiterhin meine Ruhe und manchmal auch den Schlaf. Was soll man tun, die Menschen (und vor allem: die Politiker) nehmen keine Vernunft an [...]" (Bad Ragaz, 21. VII. [1967]). - "Vom Frieden sind wir hier leider weit entfernt. Ebenso leider auch in Vietnam. Die Erde mit den verrückten Menschenkindern bietet einen trostlosen Anblick - und man muß in den Himmel der großen Kunst flüchten (oder der Philosophie), um die Torheiten der Politiker nicht dauernd auf der Zunge und im Magen zu spüren [...]" (14. V. 1968)..

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Brod, Max

Schriftsteller (1884-1968). Eigenh. Brief mit U. Tel Aviv. 06.04.1967. 2 SS. 8vo.
350 € (85707/BN56372)

An Friedrich Pfäfflin, später langjähriger Leiter der Museumsabteilung des Schiller-Nationalmuseums in Marbach, als "Redakteur der stets hochinteressanten 'Nachrichten' des Verlags Kösel": "Ich will nicht viel Worte machen: es handelt sich um einen hier lebenden Autor allerersten Ranges, um Georg Strauß (nicht verwandt mit Ihrem, mit unserem geliebten Ludwig Strauß, dem Schwiegersohn Bubers). In der Beilage finden Sie eine Kopie der Kritik, mit der ich seinerzeit für diesen Autor in der 'Zeit' eingetreten bin.

Ich schließe auch noch eine Kritik aus der 'Welt' bei, in der die (mir unbekannte) Monika von Zitzewitz den Roman von Georg Strauß 'Im Zeichen der Sistina' als ein 'musisches Universum' charakterisiert. Georg Strauß hat ein neues Buch, einen Roman geschrieben 'Nova Vita in Canaan' - keinen Palästinaroman der gewöhnlichen Sorte, sondern einen höchst differenzierten Eheroman mit schöner Lyrik und israelischen Reflexen da und dort, völlig dichterisch. Ich empfehle Ihnen dringend Lektüre dieses Manuskripts […]". - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf; ohne die erwähnten Beilagen..

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Brod, Max

Schriftsteller (1884-1968). 2 eigenh. Briefe mit U. und 1 eigenh. Postkarte mit U. [Prag] und Tel Aviv. Zus. 4 SS. 8vo. und 1 S. Postkarte. Beiliegend: 1 eigenh. Brief mit U. von Else Brod (Prag, 24. II. 1913, 1 S. auf Doppelblatt, mit eh. adress. Kuvert) sowie die hs. Abschrift eines Gedichts von Max Brod.
950 € (89823/BN57288)

An den Philosophen Samuel Hugo Bergmann (1883-1975) bzw. an dessen Frau Else (1886-1969): "Liebe Frau Dr. Bergmann, vielen Dank für Brief und Konzertprogramm. Ganz subjektiv kann ich nur sagen, daß ich zu solch einem Konzert mit so viel atonaler Musik nicht gehen würde, - ich ertrage Atonales nur in homöopathischen Dosen. 'Der Wanderer' von Schönberg (aus seiner Frühzeit) ist allerdings gar nicht atonal [...] Lieber Hugo, Ich habe einen Stoß Bücher und Zeitschriften bereitgestellt [...] Das Buch über Schreiber muß ich mir erst selbst beschaffen.

Ich glaube: der Verlag ist verkracht. Ich sandte sowohl dir persönlich als auch an die Bibliothek meinen neuen Roman 'Die Frau, n. d. m. sich sehnt'. Hoffentlich gut angelangt? Qui tacet, assentire videtur [...]" [Prag, 1927]. - An Else Bergmann: "Dank für Ihre freundlichen Worte. Wenn ich Sie in letzter Zeit so selten gesehen habe, so ist nur meine allzu starke Inanspruchnahme schuld daran. Es würde mich freuen, wenn Sie mich einmal besuchten [...]" ([Tel Aviv], 27. IX. o. J.). - "Liebe Frau Bergmann, Soeben schreibt mir Klaus Wagenbach, daß er ab Genua hier am Samstag in Haifa einlangt [...] Ich darf also voraussetzen, daß wir Sie entweder Samstag von 6-7, oder Sonntag vor 10 oder 6-7 Nachm. in Ihrer Wohnung vorfinden werden [...]" (Tel Aviv, 12. IV. [1956]). - Der Brief von Else Brod gratuliert dem Ehepaar Bergmann zur Geburt ihres Sohnes Martin (1913-2014, später Professor der Psychologie an der New York University): "Eben von unserer schönen Reise heimgekehrt hören wir, daß unser freundschaftlicher Kreis sich durch ein neues kleines Mitglied vergrößert hat. Möge dieses zu Ihrer Freude heranwachsen! Möge es aus dem heiligen Urgrund der Welt, welchen es eben erst verlassen hat und mit dem es vielleicht noch in geheimnisvoller Verbindung steht, etwas Licht und Gefühl zu seiner eigenen und zu unserer Belehrung herübertragen [...]" (Prag, 24. II. 1913). - Die Abschrift des Gedichts "Bis wir einander verlernen" undatiert, nicht in der Handschrift von Hugo oder Else Bergmann. - Kleine Knitterspuren und Randeinrisse, etwas fleckig, im ganzen wohlerhalten. Aus dem Nachlass der Familie Bergmann..

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Brod, Max

17 (davon 8 ms. und 9 e.) Briefe mit U.
Autograph ist nicht mehr verfügbar

Max Brod (1884–1968), Schriftsteller, Übersetzer und Komponist. 17 (davon 8 ms. und 9 e.) Briefe mit U. Tel Aviv und Zürich, 1958 bis 1968. Zusammen 16½ SS. auf 17 Bll. (Qu.-)gr.-8° und 4°. Tls. mit Adresse (Aerogramme). – Inhaltsreiche Korrespondenz mit seinem Übersetzer William Wolf in Denver (Colorado): „Ich habe Ihren Brief erhalten und bin gern bereit, Ihnen mein Buch ‚Heidentum, Christentum, Judentum’ zur Uebersetzung anzuvertrauen, da Sie auch Buber, Rosenzweig etc. übersetzt haben. Meine Heinebiographie (‚Heine. The Artist in Revolt’), die kürzlich in der University-Press, New York, erschienen ist, haben Sie vielleicht gesehen? [...]“ (23. Mai 1958). – „Prinzipiell wäre ich mit Kürzungen einverstanden. Aber die Kürzungsvorschläge müssten von Ihnen ausgehen, da ich selbst meiner eigenen Schöpfung gegenüber nicht unbefangen genug bin [...] Ist Ihnen übrigens bekannt, daß ich ein kleines Buch ‚Das Diesseitswunder’ veröffentlicht habe [...]? [...] Ich möchte nur erwähnen, daß ich zwar Herrn Dr. Glatzer sehr schätze, daß ich aber mit dem Schocken-Verlag schlechte Erfahrungen gemacht habe. Er hat seinerzeit meine Kafka-Biographie gedruckt und die ganze 1. Auflage abgesetzt, hat mir aber (trotz wiederholter Anfragen) erst zwei Jahre, nachdem die Auflage bereits vergriffen war, diese Tatsache mitgeteilt. Ein anderer Verlag wäre mir daher lieber als Schocken Books [...]“ (9. Juni 1958). – „[...] Diese Kombination der zwei Bücher [d. i. „Das Diesseitswunder“ und „Heidentum, Christentum, Judentum“] wäre vielleicht der beste Weg, meinen Gedankengängen Eingang in [die] U.S.A. zu verschaffen [...]“ (20. Juni 1985). – „[...]. Ich sende Ihnen mit gleicher Post mein Buch ‚Die Musik Israels’, aus dem Sie entnehmen werden, warum Sie etwas Jüdisches in der Musik Mahlers spüren. [Eigenhändig:] Für mich ist das Jüdische in Mahlers Musik evident [...]“ (14. Juli 1958). – „[...] In das Buch lege ich [...] einen Vorabdruck aus meinem nächstes Jahr bei S. Fischer erscheinenden Buch über Kafka, ein in sich abgeschlossenes Kapitel ‚War Kafka ein Dekadant?’ Vielleicht können Sie es für ‚Commentary’ oder sonst eine Zeitschrift brauchen? [...]“ (31. Juli 1958). – „[...] Diese 3. Auflage [von Brod’s Kafka Biographie] ist bei S. Fischer [...] erschienen und dieser Verlag müsste natürlich die Zustimmung geben. Es handelt sich um unbekannte Tatsachen über Kafka, die sehr wichtig sind. Soeben erschien auch bei S. Fischer ein neues Buch von mir über Kafka. Es zählt 100 Seiten [...]“ (4. April 1959). – „[...] Es freut mich, daß Ihre Bemühungen zu einem Erfolg geführt haben [...] Für den Fall, daß die Sache zur Realisierung kommt, möchte ich ein ganz kurzes Vorwort oder Nachwort zur englischen Ausgabe schreiben [...]“ (18. Dezember 1967). – „[...] ‚Weisenplätze’ ist ein Tippfehler. Es soll ‚Weideplätze’ lauten. – Das Gedicht ist deutsch in 3 Zeitschriften (in der Schweiz, in Deutschland und im ‚Aufbau’, New York) ohne diesen Fehler, d. h. richtig erschienen. Und ich bedauere es sehr, das sich der Fehler in das Manuskript eingeschlichen hat [...] Wenn nicht heuer, so hoffe ich Sie im Jahre 1969 kennen zu lernen. Und ich danke Ihnen sehr, daß Sie so eifrig bei der Arbeit sind [...]“ (17. April 1968). – „Die gewünschte Autorisation von Sh. Shalom sende ich Ihnen in der Anlage. – Wie ich Ihnen schon schrieb, können Sie selbstverständlich das Gedicht direkt aus dem Hebräischen übertragen, ohne sich an die Freiheiten zu halten, die ich mir da und dort genommen habe [...]“ (23. April 1968; ohne die erwähnte Beilage). – „[...] Der Verlag, der das ‚Diesseitwunder’ deutsch ediert hat, hat nicht die Übersetzungsrechte. Sie können also ganz unbesorgt übersetzen. Die ‚Sprüche der Väter’ sind meines Wissens ein Teil des Talmud. Also kein Fehler! [...]“ (22. August [1968]). – „[...] Mein Beitrag über Musik erschien in dem Londoner Blatt ‚Jewish Quarterly’. Ich weiß nicht genau, wann [...] Dank für Ihre Bemerkung über Deutoronomium V 21. Scheint mir sehr richtig [...]“ (4. Oktober [1968]). Kurze Zeit danach, am 20. Dezember des Jahres, verstarb Max Brod. – Tls. auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf und meist mit Randläsuren.


Brod, Max

Eigenh. Brief mit U.
Autograph ist nicht mehr verfügbar

An den Übersetzer und Feuilletonisten Fritz Bondy (1888-1980), einen ehemaligen Assistenten von Max Reinhardt, mit Dank für die mit dem Ehepaar Milich vermittelte Bekanntschaft und "das graziöse Buch über die Lady Hamilton, die der Schwarm meiner 'reiferen Jugend'-Jahre war und die ich dann später mal als Heldin eines Romans feiern wollte, wofür ich schon Studien gemacht hatte. Eine eigentliche Heldin ist sie nun wirklich nicht; es sei denn, wie es in 'Tosca' heißt: 'eine Heldin der Liebe' [...] Daß ich in Amerika mit meinem Jesus-Roman 'The Master' Erfolg habe, ist Ihnen vielleicht schon bekannt geworden. Die Mühe, dieses Buch ins Deutsche zu übersetzen, werden Sie überhoben sein, - was ja bei der schrecklichen Rekordziffer 73 ein Trost für Sie sein muß. Ich habe vorsorglich von der englischen Ausgabe ein deutsches Original meines Buches geschrieben. Den Verlag Tschudy ersuchte ich, Ihnen mein Kafkabuch zu schicken. Haben Sie es schon? [...] Den Köstler überschätzen Sie. Er ist durch und durch lieblos. Und ohne Liebe erkennt man nichts. - Der Staat Israel kann ohne Mithilfe des Diaspora-Judentums nicht existieren; und die Diaspora nicht ohne den Staat Israel. Die Geschichte, die sich sonst nicht wiederholt, macht hier mal zur Abwechslung eine Ausnahme und präsentiert uns die Zeiten von Alexandria in Neuauflage [...]". - Mit gestemp. Adresse.


Brod, Max

Maschinenschriftlicher Brief mit eigenh. Unterschrift.
Autograph ist nicht mehr verfügbar

Über Thomas Manns ‚Zauberberg‘ schrieb Max Brod eine Studie für das Prager Tagblatt, gedruckt am 24. August 1930. Diese übermittelt er einem Redakteur einer anderen Zeitung mit der Anmerkung, daß er nicht wisse, ‚ob dieses Buch bereits in tschechischer Sprache erschienen ist‘. Aber er glaube, ‚dass die Studie auch an sich interessant ist‘.- 1924 erschien ‚Der Zauberberg‘ von Thomas Mann erstmals. Erst 1930, 6 Jahre später, druckte das Werk der Prager Melantrich Verlag in tschechischer Sprache.- Auf dem Briefpapier des Prager Tagblattes.