17 (davon 8 ms. und 9 e.) Briefe mit U.
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Max Brod (1884–1968), Schriftsteller, Übersetzer und Komponist. 17 (davon 8 ms. und 9 e.) Briefe mit U. Tel Aviv und Zürich, 1958 bis 1968. Zusammen 16½ SS. auf 17 Bll. (Qu.-)gr.-8° und 4°. Tls. mit Adresse (Aerogramme). – Inhaltsreiche Korrespondenz mit seinem Übersetzer William Wolf in Denver (Colorado): „Ich habe Ihren Brief erhalten und bin gern bereit, Ihnen mein Buch ‚Heidentum, Christentum, Judentum’ zur Uebersetzung anzuvertrauen, da Sie auch Buber, Rosenzweig etc. übersetzt haben. Meine Heinebiographie (‚Heine. The Artist in Revolt’), die kürzlich in der University-Press, New York, erschienen ist, haben Sie vielleicht gesehen? [...]“ (23. Mai 1958). – „Prinzipiell wäre ich mit Kürzungen einverstanden. Aber die Kürzungsvorschläge müssten von Ihnen ausgehen, da ich selbst meiner eigenen Schöpfung gegenüber nicht unbefangen genug bin [...] Ist Ihnen übrigens bekannt, daß ich ein kleines Buch ‚Das Diesseitswunder’ veröffentlicht habe [...]? [...] Ich möchte nur erwähnen, daß ich zwar Herrn Dr. Glatzer sehr schätze, daß ich aber mit dem Schocken-Verlag schlechte Erfahrungen gemacht habe. Er hat seinerzeit meine Kafka-Biographie gedruckt und die ganze 1. Auflage abgesetzt, hat mir aber (trotz wiederholter Anfragen) erst zwei Jahre, nachdem die Auflage bereits vergriffen war, diese Tatsache mitgeteilt. Ein anderer Verlag wäre mir daher lieber als Schocken Books [...]“ (9. Juni 1958). – „[...] Diese Kombination der zwei Bücher [d. i. „Das Diesseitswunder“ und „Heidentum, Christentum, Judentum“] wäre vielleicht der beste Weg, meinen Gedankengängen Eingang in [die] U.S.A. zu verschaffen [...]“ (20. Juni 1985). – „[...]. Ich sende Ihnen mit gleicher Post mein Buch ‚Die Musik Israels’, aus dem Sie entnehmen werden, warum Sie etwas Jüdisches in der Musik Mahlers spüren. [Eigenhändig:] Für mich ist das Jüdische in Mahlers Musik evident [...]“ (14. Juli 1958). – „[...] In das Buch lege ich [...] einen Vorabdruck aus meinem nächstes Jahr bei S. Fischer erscheinenden Buch über Kafka, ein in sich abgeschlossenes Kapitel ‚War Kafka ein Dekadant?’ Vielleicht können Sie es für ‚Commentary’ oder sonst eine Zeitschrift brauchen? [...]“ (31. Juli 1958). – „[...] Diese 3. Auflage [von Brod’s Kafka Biographie] ist bei S. Fischer [...] erschienen und dieser Verlag müsste natürlich die Zustimmung geben. Es handelt sich um unbekannte Tatsachen über Kafka, die sehr wichtig sind. Soeben erschien auch bei S. Fischer ein neues Buch von mir über Kafka. Es zählt 100 Seiten [...]“ (4. April 1959). – „[...] Es freut mich, daß Ihre Bemühungen zu einem Erfolg geführt haben [...] Für den Fall, daß die Sache zur Realisierung kommt, möchte ich ein ganz kurzes Vorwort oder Nachwort zur englischen Ausgabe schreiben [...]“ (18. Dezember 1967). – „[...] ‚Weisenplätze’ ist ein Tippfehler. Es soll ‚Weideplätze’ lauten. – Das Gedicht ist deutsch in 3 Zeitschriften (in der Schweiz, in Deutschland und im ‚Aufbau’, New York) ohne diesen Fehler, d. h. richtig erschienen. Und ich bedauere es sehr, das sich der Fehler in das Manuskript eingeschlichen hat [...] Wenn nicht heuer, so hoffe ich Sie im Jahre 1969 kennen zu lernen. Und ich danke Ihnen sehr, daß Sie so eifrig bei der Arbeit sind [...]“ (17. April 1968). – „Die gewünschte Autorisation von Sh. Shalom sende ich Ihnen in der Anlage. – Wie ich Ihnen schon schrieb, können Sie selbstverständlich das Gedicht direkt aus dem Hebräischen übertragen, ohne sich an die Freiheiten zu halten, die ich mir da und dort genommen habe [...]“ (23. April 1968; ohne die erwähnte Beilage). – „[...] Der Verlag, der das ‚Diesseitwunder’ deutsch ediert hat, hat nicht die Übersetzungsrechte. Sie können also ganz unbesorgt übersetzen. Die ‚Sprüche der Väter’ sind meines Wissens ein Teil des Talmud. Also kein Fehler! [...]“ (22. August [1968]). – „[...] Mein Beitrag über Musik erschien in dem Londoner Blatt ‚Jewish Quarterly’. Ich weiß nicht genau, wann [...] Dank für Ihre Bemerkung über Deutoronomium V 21. Scheint mir sehr richtig [...]“ (4. Oktober [1968]). Kurze Zeit danach, am 20. Dezember des Jahres, verstarb Max Brod. – Tls. auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf und meist mit Randläsuren.