Johannes Bobrowski

Lyriker und Erzähler, 1917-1965

Nach einem Militärpflichtdienst in Königsberg konnte Bobrowski ein Semester lang Kunstgeschichte in Berlin studieren; eine NSDAP-Mitgliedschaft, die ihm einen längeren Studienaufenthalt ermöglicht hätte, lehnte er aber ab. Erste Gedichte erschienen 1944 in der Zeitschrift “Das Innere Reich”. In sowjetischer Kriegsgefangenschaft arbeitete er im Kohlebergbau. Nach seiner Entlassung lebte er bis zu seinem Tod in Berlin-Friedrichshagen. Zunächst war er als Lektor in Ost-Berlin für den “Altberliner Verlag” tätig, dann für den “Union Verlag”. Ab 1960 nahm Bobrowski an den Treffen der “Gruppe 47” teil und erhielt 1962 deren Preis, wodurch er in ganz Deutschland und auch international bekannt wurde.

Quelle:

Bobrowski, Johannes

Schriftsteller (1917-1965). Eigenh. Brief mit Unterschrift. [Berlin]. 4to. 2 pp. Gelocht (minimaler Buchstabenverlust), am linken Rand schwach gebräunt.
1.800 € (78481)

Inhaltsreicher Brief an Ulrich Kabitz, Lektor im Christian Keller Verlag in München, dem er für den Druck Pieter Arie Hendrik de Boers Vortrag „Gedenken und Gedächtnis in der Welt des Alten Testaments“ dankt. „Der de Boer ist mir sehr sympathisch und ich glaube auch nützlich. Manchmal freilich wirkt die Unbefangenheit ein wenig forciert. Es kommen dann Vereinfachungen heraus, die allein den Propheten - vom alten Bund bis Niemöller - anstehn und gegen die ich mich sonst wehre. Das ,Ja Ja - Nein Nein’ wie Angst als Beweis unserer Heterogeneität, wie Hamann sagt.

Daß Christen fröhliche Leute seien, kommt auch ,aus der Transzendenz’. Das weiß de Boer natürlich, nur der Vortrag hat leicht einen Zug ins Praktische, d.h. in den Positivismus, als hätten wir unsere bleibende Statt auf Erden […]“ Im Folgenden über den von ihm lektorierten Gedichtband ,der du nach babel gezogen’ von Hanna-Heide Kraze. „[…] das ist wahr, die Poeten verrennen sich leicht in ihren Landschaften, die man ,das Poetische’ heißt. Vielleicht ist unsereins auch besonders empfindlich, allergisch für Blubo. Die jungen Leut, mit denen ich dar[üb]er sprach, hatten die Problematik gar nicht gesehen. Aber Sie haben recht, wir müssen da aufmerksam sein, es gibt schon längst wieder Grund, ,den Anfängen zu wehren’ […]“ - Sehr selten..

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Bobrowski, Johannes

Schriftsteller (1917-1965). "Sprache". Eigenh. Gedicht mit U. O. O. 20.10.1964. Schmal-gr.-4to. 1 S. Drei Strophen.
2.500 € (47244/BN32037)

"Der Baum | größer als die Nacht | mit dem Atem der Talseen | mit dem Geflüster über der Stille [...]". - Aus der Sammlung des Theologen Hermann Dembowski (1928-2012); in der Mitte des Blattes mittels Tesafilmstreifen zusammengesetzt.

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Bobrowski, Johannes

Schriftsteller (1917-1965). "Mäusefest". Fahnenabzug mit eigenh. Widmung, U. und kleinen Korrekturen. O. O. Fahnenabzug für Heft 1/1963 der Neuen Rundschau (Erstdruck, vgl. dazu Grützmacher II/D.6). 2 SS. Gr.-4to. Beiliegend eine Portraitpostkarte mit eh. Widmung und U. (dat. 1. VI. 1962).
850 € (47245/BN32038)

Aus der Sammlung des Theologen Hermann Dembowski (1928-2012).

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Bobrowski, Johannes

Schriftsteller (1917-1965). Portraitpostkarte mit eigenh. Widmung und U. O. O. 01.06.1962. 1 S. 8vo.
850 € (47556/BN32116)

Aus der Sammlung des Theologen Hermann Dembowski (1928-2012).

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