Ernst Bloch

Philosoph, 1885-1977

Der deutsche Philosoph steht in der Tradition der Schriften von Karl Marx und wird heute dem Neomarxismus zugeordnet. Im Zentrum seines Denkens steht der über sich hinausdenkende Mensch. Das Bewusstsein des Menschen ist nicht nur das Produkt seines Seins, es ist vielmehr mit „Überschuss“ ausgestattet. Dieser „Überschuss“ findet seinen Ausdruck in den sozialen, ökonomischen und religiösen Utopien, in der bildenden Kunst, in der Musik und in den Tagträumen. Als Marxist sieht Bloch im Sozialismus und Kommunismus die Instrumente, diesen „Überschuss“ in die Tat umzusetzen.

Quelle: Wikipedia

Bloch, Ernst

deutscher Philosoph (1885-1977). Eigenhändige Unterschrift auf Kärtchen. o. O. u. D. 32mo. 1 p.
200 € (84054)

Altersunterschrift auf Kärtchen. Dabei ein reproduziertes Portrait.

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Bloch, Ernst

Philosoph (1885-1977). Eigenh. Manuskript (Fragment). O. O. u. D. 2 SS. auf 2 Bll. Gr.-4to.
2.500 € (60811/BN44622)

Der Schlussabsatz seines zuerst 1929 erschienenen Aufsatzes "Die Angst des Ingenieurs" in einer neuen Fassung für den Sammelband "Verfremdungen I" (Frankfurt a. M., 1962); mehrere Zeilen vom Druck abweichend und mit zahlreichen Korrekturen. - "6. Soviel hier über einen merkwürdigen Fall von heute, erst recht von morgen. Über die Angst eines Ingenieurs und was sie ohne jede Überlastung mehrfach bedeuten mag. Armselig wäre es, wollte man sie mit irgend etwas Spukhaftem oder sogenannt Okkultem in Bezug [...] setzen.

Steinerisches ist nichts dabei [...] Abgelehnt wurde ebenso, daß darin Kapital für den Okkultismus der besseren Herren sei, nämlich für den 'Untergang der Erde am Geist' oder für den 'Geist als Widersacher der Seele'. Der Ingenieur mag, obwohl politisch ein Sozialist, von dem modischen Klages und seinem 'Kosmogonischen Eros' vernommen haben, doch sein Chok war naiv [...] nicht reaktionär [...]". - Beiliegend 2 Typoskripte: eine vollständige Abschrift dieses Textes mit Korrekturen von fremder Hand (Satzvorlage, 1 S., gr.-4to) sowie eine verworfene Kurzfassung (¼ S., gr.-4to) mit einem eh. Vermerk von Ernst Bloch "weiter auf gleicher Seite [...]" (auf der Rückseite eine - irrige - Notiz von fremder Hand "Nicht in 'Verfremdungen I'!")..

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Bloch, Ernst

Philosoph (1885-1977). Eigenh. Postkarte mit U. und Typoskript "Jüdische Jugendbewegung?" mit eh. Widmung, eh. U. und zahlreichen eh. Korrekturen. Köln. 19.08.1924. 1½ SS. (Qu.-)8vo. 7 SS. Typoskript. Folio. Mit Beilage (s. u.).
6.500 € (82566/BN53737)

An seine Sekretärin Erna Klug in Ludwigshafen zur gemeinsamen Arbeit für die sozialistisch-zionistische Jugendbewegung: "Ich kann mir Deine jetzige Arbeitsüberhäufung (Hausfrau in Vertretung usw.) sehr gut vorstellen und fühle mich Dir gegenüber umso mehr für die tadellose Erledigung der Schreibmaschinenarbeit zu Dank verpflichtet. Hoffentlich wird unsere gemeinsame Arbeit in diesem Falle wirklich Erfolg haben [...] Was das Hebräische angeht, so hoffe ich, dass du in den 4 Wochen allerhand Fortschritte machen wirst [...]".

Das Typoskript ist "Erna Klug, meiner Sekretärin zum Dank für geleistete Hilfe [...]" gewidmet. Inhaltlich übt Bloch Kritik an der Jugendarbeit der jüdischen Jugendbünde, dem Vorgehen ihrer Führergestalten und der vernachlässigten Hebraisierung. Er betont die Wichtigkeit der Überbrückung der Unterschiede zwischen Ost- und Westjuden durch "Chaluziuth" und ruft eine übergeordnete Jugendgruppe, "Hechaluz Hazair" ("Den jungen Pionier"), ins Leben. Die Vorbereitung der Jugendlichen zu Pionieren (Chaluzim) zum Aufbau eines jüdischen Lebens in Palästina (Erez Israel) sei oberstes Ziel, die Zahl der Einwanderungen jedoch zu gering. Die Jugendbünde sollten auf das tatsächliche Ziel hinarbeiten und nicht mittels Wanderfahrten durch deutsche Natur- und Kulturlandschaften die Verbundenheit zu Deutschland noch verstärken. Auch könne der jüdische Nationalismus nicht mit dem anderer Völker verglichen werden: "Das ist eine völlige Verkennung der Tatsachen. Jüdisches Nationalbewusstwerden ist nur eine Reaktion auf die Assimilation eines früheren Zustandes, nicht aber der übliche Vorwand zur Ausnützung der Ellbogenfreiheit eines Volkes [...] wir möchten eine Bewegung schaffen, die kein anderes Endziel als dieses hätte, das heissen könnte: Hechaluz Hazair [...]". - Beiliegend ein zweiseitiges Programm der Jugendgruppe "Hechaluz Hazair" mit einer hs. Korrektur, erarbeitet von Carl Cohen und Ernst Bloch..

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Bloch, Ernst

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Ernst Bloch (1885-1977), Philosoph, Professor in Leipzig und Tübingen. 3 e. Briefe und 1 e. Postkarte m. U., o. O., 1913-1920, zus. 7 Seiten 4° u. 8°. Mit 2 Umschlägen. Von verschiedenen Reisen gesandte, von Sehnsucht und Liebe geprägte Briefe an Blochs erste Ehefrau, die Bildhauerin Else von Stritzky (1883-1921). Aus Rüschlikon bei Zürich bittet er sie am 6. Februar 1913 dringend, eiligst zu ihm zu kommen: „[…] Ich weiss, es ist eine sehr, sehr weite Reise, aber nimm Schlafwagen, packe alle Deine Toiletten zusammen und komme, ich brauche Dich, ich habe zu Dir ein ganz ekstatisches Verhältnis der Sehnsucht und Liebe gewonnen […]. Sieben Jahre später befindet sie sich schwer krank im St. Josefs-Hospital in Wiesbaden, und Ernst Bloch schreibt ihr aus Heidelberg und Berlin. Auf einer Reise nach Säckingen ist er am 9. Mai in Heidelberg angelangt und versichert ihr: „[…] Du bleibst meine ewige Geliebte, lautloseste Begleitung und fernstes Bild zugleich, mein einziges Geschöpf […] Aber jetzt will ich […] auf den Bahnhof gehen und endlich wenigstens einmal fragen, wo eigentlich dieses Säckingen liegt; ich glaube gerade gegenüber der Schweiz am Rhein, man kann wieder in unser braves Rettungsland hineinsehen; aber nicht abgemalt möchte ich mehr dort sein. Mache Dir ja keine Geldsorgen, ich werde jetzt gern losschlagen, was wir nicht brauchen, auch wegen Beleihung konferieren […]. Aus Berlin ist ein undatiertes Brief-Fragment erhalten, in dem es u. a. heißt: „[…] Glänzende Gastmähler und Gesellschaften im Kaiserdamm, Kurfürstendamm hinter mir; ich werde davon erzählen. Freilich ist jeder Schmierant bekannter als ich, und an Einstein rankt sich (er ist schuldlos daran) die durchsichtigste Schiebung hoch - aber so war es stets und es wird bald anders werden. Von Fischer habe ich vorläufig 5000 Mk Vorschuss erhalten; das andere (Redaktion, Lektorat) vorbereitet, muss aber erst in Gang kommen […] ein ernstliches Hindernis auch Papiermangel. Morgen Abend […] bei Fischer eingeladen, auch Hauptmann wird dort sein: Gestern abend war ich auf einem Kostümfest: eine Nacht in der Opiumhöhle (Eintritt 75 Mk, aber ich hatte Freikarte von Pechstein); ich bin, scheint es, eine Attraktion fürs weibliche Geschlecht […]. - Beiliegend die gedruckte Vermählungsanzeige von Ernst und Elsa Bloch, geb. von Stritzky (Riga und Heidelberg, Juni 1913; rückseitig mit flüchtigen Notizen von Blochs Hand) und ein Telegramm Blochs an Else (Garmisch, 18. Februar 1913).