Alban Berg

Komponist, 1885-1935

Bergs Werk vereint Einflüsse der Mahlerschen Spätromantik mit Arnold Schönbergs freier Atonalität und später der Zwölftontechnik. Obwohl Berg sich selbst immer als „natürlicher Fortsetzer richtig verstandener, guter, alter Tradition“ verstand, gehört er zu den großen Neuerern der Musik des 20. Jahrhunderts. Sein Werk, einst heftig umstritten, zählt heute längst zur klassischen Moderne und fasziniert unverändert durch eine charakteristische Verbindung von konstruktiver Strenge und persönlichem klangsinnlichen Ausdruck.

Quelle: Wikipedia

Berg, Alban

Komponist (1885-1935). Eigenhändige Postkarte mit Unterschrift. Wien. Quer-8vo. 1 p. Bleistift.
1.250 € (83882)

An den österreichischen Journalist und Schriftsteller Herbert Strutz (1902-1973) in Wien: „[…] Ich erwarte Sie Mittwoch um 11 Uhr Vormittag […]“ Strutz brach die Realschule 1918 ab und begann eine Buchhandelslehre, die er auch abbrach. Dann folgte ein Klavier- und Kompositionsstudium an der Akademie für Musik und darstellende Kunst. Wegen einer überspielten linken Hand musste er sich umorientieren und war ab 1923 Journalist, vor allem als Konzert- und Kunstkritiker. Seine Berufung sah er jedoch nunmehr in der Belletristik. 1932 veröffentlichte er als Erstling den Gedichtband Wanderer im Herbst.

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Berg, Alban

Komponist (1885-1935). Ms. Brief mit eigenh. U. ("Alban Berg"). Wien. 29.12.1929. 1½ SS. Gr.-4to. Mit zweizeiliger eh. Nachschrift und U. von Helene Berg.
3.500 € (47647/BN32529)

Ausführlicher und freundschaftlicher Brief an den Komponisten Paul von Klenau: "[...] Von den mir bekannten Tagen Deines Wiener Sejours (ich traf Dich am 15. November im Scherchenkonzert und nahm Deine Abreise für den 15. Dezember an) von diesen 30 Tagen also war ich selbst fast 10 Tage abwesend (Essen), eine Woche krank, hatte (zum erstenmal in meinem Leben) eine öffentliche Klavierbegleitung - mit vorhergehender Gesangs-Korrepetition und Klavierüben - zu leisten, zwei Vorträge vorzubereiten, vier Tage der Wiener Staatsoper quasi zur Verfügung zu stehen (mit dem Oldenburger Korrepetitor), Vorbereitungen für die obige Reise und für Weihnachten zu treffen; und die Zwischenzeit mit Briefschreiben und Telefonieren und Stundengeben auszufüllen.

Und da spreche ich nur von mir. Auch Dir ist es in diesen 30 Tagen nicht anders ergangen. Jedenfalls wäre es ein Wunder gewesen, wenn die paar Stunden der Muße, die uns beiden vielleicht gerade noch geblieben sind, so auf die Minute zusammen gefallen wären, daß wir sie zusammen hätten verbringen können [...] Anbei findest Du lieber Paul eine Liste, die meine Bruchstücke betrifft, Ich habe die Partitur eben durchgeblättert in der Absicht, Dir darüber vielleicht ein oder die andere Bemerkung (aus meinen Erfahrungen heraus) zu sagen. Und sehe nun, daß es ein ganzer Haufen geworden ist: Druckfehler, neue Retouchen und kleine Unklarheiten in dem, was ich gewollt habe. Ich habe sie stückweise im Telegrammstil angeführt: möchte aber jetzt hinzufügen, daß ich Dich bitte bei jedem einzelnen Punkt bitte, ihn zu berücksichtigen. Du mögest also überall lesen statt etwa: Takt so und so mf! richtig: bitte mf! Und es ist klar daß dieses bitte auch unausgesprochen ein Danke zur Folge hat. Überflüssigerweise hab ich mich auch über die Sprechstimmbehandlung ausgelassen. Ich hab ja ganz vergessen, daß in den Gurreliedern auch ein Sprecher vorkommt, Du also längst vollauf und aus eigenster Erfahrung orientiert bist [...]"..

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Berg, Alban

Komponist (1885-1935). Eigenh. Brief mit U. Wien. 07.05.1932. 2 SS. 8vo. Mit eh. adr. Kuvert.
6.500 € (84255/BN54755)

An den Konzertveranstalter Max Ulrich in Zürich, der ihn zu einem Musikfest eingeladen hatte, mit einer Empfehlung für seine Schüler Hans Erich Apostel und Otto Jokl: "Leider kann ich [...] mir zu dieser Zeit keine Ferien gönnen. Hingegen erlaube ich mir eine Bitte: Könnten Sie es vermitteln, daß die 2 Komponisten Apostel und Jokl, die beim Musikfest erstaufgeführt werden und natürlich dabei sein möchten eingeladen werden. Beide sind wirklich mittelos und verdienen ein solches Entgegenkommen vollauf [...] Wollen Sie sich [...] vielleicht direkt an diese Herren wenden, da ich dieser Tage auf 's Land fahre (eben um zu arbeiten) und eine weitere Vermittlung über mich zeitraubend wäre [...]".

- Mit gestempeltem Briefkopf. Tadellos erhalten..

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Berg, Alban

Komponist (1885-1935). Eigenh. Visitenkarte mit U. [Wien. ½ S. Kleines Visitkartenformat. Mit eh. adr. Kuvert.
2.500 € (88921/BN58913)

An den Dirigenten und Komponisten Karl Rankel, damals Operndirektor in Graz, und Gattin: "Dankt Ihnen Beiden allerherzlichst - für das liebe Telegramm u. grüßt Sie schönstens!". - Das Kuvert mit kleinem Einriss durch Öffnung, die Visitenkarte tadellos.

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Berg, Alban

Komponist (1885-1935). Eigenh. Brief mit U. Wohl Wien. 2 SS. 8vo.
6.500 € (90085/BN59536)

An einen "liebwerten Herrn Generalmusikdirektor", d. i. Hugo Balzer, damals Generalmusikdirektor in Freiburg i. Br., mit Dank "für Ihr Telegramm, das mich sehr gefreut hat. Ich bin sehr begierig Näheres darüber zu hören. Vielleicht sind Sie so gut u. veranlassen, daß mir ein, zwei Programm(bücher)e gesandt werden und ev. auch Kritiken u. Bühnenbilder. Wenn ich auch nicht dabei sein konnte, so ist meine Anteilnahme an Ihrer Tat (denn das ist es!) doch genau so rege, als wenn ich mitgearbeitet hätte [...] Empfehlen Sie mich bitte auch unbekannterweise Ihrem Intendanten Dr.

Krüger u. allen den Künstlern die am 'Wozzeck' teilhatten". - Bergs "Wozzeck" war am 17. Mai d. J. in der Inszenierung von Walter Felsenstein unter der Leitung von Hugo Balzer (Bühnenbild: Carl Kolter ten Hoonte) in Freiburg aufgeführt worden. Der erwähnte Max Krüger war von 1924 bis März 1933 Intendant des Freiburger Theaters gewesen; nach der schicksalshaften Reichstagswahl vom 5. März 1933, bei der die NSDAP mit großem Abstand die stimmenstärkste Partei wurde, folgte ihm im April Albert Kehm nach. - Mit gestempeltem Briefkopf. Tadellos erhalten..

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Berg, Alban

österr. Komponist (1885-1935). Eigenhändiges Albumblatt mit Unterschrift. ohne Ort [Brüssel]. Quer-kl.-8vo. 1 p. (85 : 135 mm). Hinter Glas.
2.800 € (92062)

„Nach einem ,ris de veau Chantraine’ [Kalbsbries] ich möchte so Komponieren können. Alban Berg“. Speziell für das Restaurant "l'Épaule de mouton" in Brüssel geschrieben wurde, das von Charles Chantraine geführt wird.

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Berg, Alban

E. Brief mit U.
Autograph ist nicht mehr verfügbar

Alban Berg (1885-1935), österr. Komponist. E. Brief m. U., „Alban Berg", Wien, Ostern 1930, zwei Seiten 4°. An den Regisseur und Generalintendant der Städtischen Bühnen in Düsseldorf, Herrn Bruno Iltz (1886-1965). Nach der Rückkehr von der Düsseldorfer „Wozzeck“-Aufführung bedankt sich Berg bei Iltz und seinem wunderbaren Institut: „[…] Die Tage in Düsseldorf werden immer zu den schönsten u. ungetrübtesten Erinnerungen meines Lebens gehören. Und welchen Anteil an diesem in mir wachgerufenen Glücksempfinden Sie […] haben, brauche ich Ihnen wohl nicht erst zu sagen. Wollen Sie als ein kleines Zeichen meiner Dankbarkeit beiliegendes Bild in Empfang nehmen! […]“ Berg erwähnt in seiner Nachschrift eine in Lübeck geplante Aufführung des „Wozzeck“.


Berg, Alban

Ms. Brief mit eigenh. U.
Autograph ist nicht mehr verfügbar

An Heinrich K. Strohm, den Intendanten des Stadttheaters Aachen, wegen geplanter Aufführungen seiner Oper „Wozzeck“ anlässlich des Musikfestes der Internationalen Gesellschaft für neue Musik in Lüttich und Amsterdam: „[…] Leider kann ich selbst nicht dabei sein, ich muss bei meiner Arbeit an ‘Lulu’ bleiben, und möchte womöglich bis in den Winter hinein nicht unterbrechen. Nach Lüttich komme ich also bestimmt nicht, und wohl auch kaum nach Amsterdam […] Im Uebrigen glaube ich, daß die Aachener Auff[ührung] die ja einen wichtigen – zumindestens Abendfüllenden Programm-Punkt des Musikfestes ausmacht, ganz automatisch von allen Teilnehmern, (die ja auch Aachen werden sehen wollen,) besucht werden wird. Jedenfalls wünsche ich Ihnen […] und Ihrem Institut, Pella“ (der Dirigent Paul P.) „obenan, das von ganzem Herzen. Aber auch mir selbst! Denn es ist ja in meinem eigensten Interesse, daß, wenn dieses mein Hauptwerk, das bisher nur auf Deutschland beschränkt blieb, nunmehr einer internationalen Musikerschaft gezeigt wird, […] daß dies in einer so representativen Weise geschieht, und in einer so sehr meinen Intensionen entsprechenden Darstellung, wie ich dies selbst in Aachen erlebte! […]“.


Berg, Alban

Eigenh. musikalisches Albumblatt mit U.
Autograph ist nicht mehr verfügbar

Drei Takte in zweizeiligem System aus einem nicht näher bezeichneten Werk. – Beiliegend einige Bll. Zeitungsausschnitte.


Berg, Alban

Eigenh. Manuskript mit U.
Autograph ist nicht mehr verfügbar

Alban Berg (1885–1935), Komponist. E. Manuskript m. U. auf Pergamin, Wien, o. D. [ca. 1925], 1 Seite gr.-8°. Tlw. Randläsuren; leicht fleckig. Vom Komponisten säuberlich in einer handschriftlichen Tabelle niedergeschriebene „Druckfehlerberichtigungen des Klavierauszugs der Oper ‚Wozzeck’ von Alban Berg“ [e. Kopftitel] mit 4 e. Notenzeilen. In den ersten drei Spalten finden sich ‚Seitenzahl’, ‚Takt’ und ‚Nähere Bezeichnung’ der zu korrigierenden Stelle (‚Gesang’, ‚linke Hand’, ‚Tempoberichtigung’, ‚Text’), dann folgen in der letzten Spalte die Korrekturen (‚accel. beginnt einen Takt später; also am letzten Viertel d. Takts 668’, ‚Regiebemerkung: ‚Der Mond geht auf’ fehlt!’, ‚’Weißt es nit?’ statt: ‚Weiß es nit?’’ etc.). – Die Oper wurde als Gesamtwerk erstmals 1925 in Berlin aufgeführt, eine revidierte Fassung des von F. H. Klein angefertigten Klavierauszuges wurde 1926 von der Universal Edition in Wien herausgegeben. – Ungewöhnliches u. wichtiges Dokument.


Berg, Alban

E. Briefentwurf mit U.
Autograph ist nicht mehr verfügbar

Alban Berg (1885-1935), Komponist. E. Briefentwurf m. U. „Helene u Alban B“, Wien, 22. April 1922, 3 ½ Seiten kl.-4°. Mit Adressstempel am Kopf. An Wilhelmine von Webern, die Frau Anton von Weberns, der er auch im Namen seiner Frau zum Tod einer Schwester kondoliert. Mit zahlreichen Korrekturen und Streichungen. „Liebe Frau von Webern, die furchtbare Nachricht – ich habe sie telephonisch von Schönbergs erhalten – hat mich wahrhaft erschüttert. Wir wußten ja von der Krankheit Ihrer Schwester: aber gerade das, daß diese Krankheit eine langwierige war, einer schlechteren Zeit immer wieder eine bessere folgte, ließ mich / uns an den entsetzlichen Ernst der Lage nicht glauben.“ Die folgenden Passagen sind nur stichwortartig ausgeführt: „[…] Webern sagen, daß ich Ihr Leid auf das Tiefste mitfühle […] Wenn wir Ihnen das sagen geschieht es nicht um uns mit unseren Gefühlen vorzudrängen – denn was bedeuten sie im Vergleich zu den Ihren […] Sagen Sie bitte auch dem lieben Toni [Anton von Webern] unser aufrichtiges Beileid […]“