Ludwig van Beethoven

Komponist, 1770-1827

Beethoven gilt heute als der Vollender der Wiener Klassik und Wegbereiter der Romantik. Insbesondere in den für die Epoche der Wiener Klassik grundlegenden Formen der Sinfonie, der Klaviersonate und des Streichquartetts hat er Werke geschaffen, deren musikgeschichtlicher Einfluss kaum zu übertreffen ist. So legte er beispielsweise wichtige Grundsteine für die weitgehende sinfonische Durchdringung der Solokonzerte in der weiteren Musikgeschichte. Die Sonatensatzform, und darin namentlich die Durchführung, entwickelte er fast zu Vollkommenheit. Auch eine immer weiterführende Konzentration von Sinfonien und Solokonzerten, sich von Quantität zu Qualität bewegend, kann Beethoven zugesprochen werden.

Quelle: Wikipedia

Beethoven, Ludwig van

Komponist (1770-1827). Eigenh. Brief mit Unterschrift. ohne Ort und Datum [Wien, Mitte Februar 1826.]. Gr.-8vo. 3 pp. Mit Adresse auf der 4. Seite des Doppelblattes. Etwas fleckig. Randläsuren und Faltenbrüche behutsam restauriert.
95.000 € (87995)

An Karl Holz, seit 1824 zweiter Geiger im Schuppanzigh-Quartett, mit Beethoven eng befreundet und von diesem häufig mit alltäglichen Diensten betraut. Der Hintergrund des Briefes ist unklar – vermutlich handelt es sich um einen Vorfall mit Beethovens Haushälterin Frau Lindner, mit deren Arbeit er unzufrieden war, sowie um eine Überwachung des Lebenswandels seines Neffen Karl. „als Drangeld leistete der Stock gestern seine Schuldigkeit. ich finde es viel beßer, wenn sie jemand ausfindig machen, welcher die Spur K.

verfolgt, vieleicht findet man beßeres als man glaubt – auch ist erst dann nach der Überzeugung zu handeln – was es nur immer kostet, werde ich gerne erstatten, nur muß die Sache schlau angelegt werden. ich bitte recht sehr, laßen sie doch ihre Schwester, der ich mich emphele, nach diesem Muster 2 Ellen Flanell kaufen, welche sie mitbringen können, wenn sie diesen Mittag zu mir kommen – es thut mir nur leid, ihnen in so vielem beschwerl. fallen zu müßen […]“ „Drangeld“: Vorschuss bei Abschluss eines Vertrages, der bei Nichterfüllung zurückgefordert werden konnte. – Wie aus Beethovens Konversationsheften hervorgeht, erledigte Holz’ Schwester Anna den erbetenen Kauf des Flanells Mitte Februar 1826. Briefwechsel Band 6 Nr. 2117 („Original nicht bekannt“, nach dem – ungenauen – Druck bei Kalischer Band 5 Nr. 1181). Aus der Sammlung Adolf Göttmann, Berlin (vgl. MGG Band 5 Sp. 460f.)..

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Beethoven, Ludwig van

Komponist (1770-1827). Eigenh. Skizzenblatt zu op. 117, "König Stephan" ("Ungarns erster Wohltäter"). [Teplitz. 2 SS. in Tinte und Bleistift auf 16-zeiligem Notenpapier (322 x 234 mm), zweifach gefaltet. Drei Lochungen im linken Rand (Spuren ehemaliger Heftung). Dabei: Zwei eigenh. Briefe mit U. von Friedrich Wilhelm Künzel in Leipzig an Fred M. Steele in Chicago, .
350.000 € (62186/BN45287)

Ein beidseitig dicht beschriebenes musikalisches Skizzenblatt zu op. 117, "König Stephan" (auch "Ungarns erster Wohltäter"): auf der Vorderseite, nebst anderen Motiven, die eröffnende Cello- und Fagottmelodie vom Anfang des ersten Satzes (Chor "Ruhend von seinen Thaten", Andante maestoso e con moto, C-dur); verso Material vom Schluss des Satzes, durchwegs mit unsystematisch eingestreuten Notenpassagen in Tinte und Bleistift, zumeist in Einzelsystemen, manche mit unterlegtem Text, mit zahlreichen eigenhändigen Korrekturen und Überschreibungen des Bleistifts mit der Feder.

- Das gegenwärtige, der Musikforschung anscheinend bislang unbekannte Skizzenblatt gehörte ursprünglich einem Skizzenbuch an, das Beethoven 1811 während der Niederschrift seiner Bühnenmusik "König Stephan" verwendete. Beethoven stellte das Buch selbst aus verschiedenen ihm gerade zur Verfügung stehenden Bögen zusammen und benutzte es während seines Teplitzer Kuraufenthalts von Ende 1810 bis Mitte 1811. Er vollendete "König Stephan" zwischen 20. August und Mitte September 1811. Die Skizzen entstammen sämtlich dem ersten Chor (nach der Ouvertüre). Das Festspiel zu Ehren Stephans, der das Königreich Ungarn im Jahre 1000 gründete, wurde gemeinsam mit den "Ruinen von Athen" (op. 113) zur Eröffnung des neuen Theaters in Pest in Auftrag gegeben, am 9. Februar 1812 uraufgeführt und als op. 117 veröffentlicht. Bauherr des neuen Hauses war Kaiser Franz I. von Österreich, der so die Treue Ungarns zur österreichischen Monarchie ehren wollte, und Beethoven wurde ausgewählt, die Musik zur Einweihung zu komponieren, während August von Kotzebue den Text beisteuerte. - Im Beethoven-Haus in Bonn finden sich noch vier weitere Blätter aus diesem Skizzenbuch (online im Digitalen Archiv einsehbar: vgl. die Stücke HCB Bsk 2/50, 3/51, 4/52 sowie Mh 81), welche durchwegs drei übereinstimmende Heftlöcher im linken Rand aufweisen. - Provenienz: Friedrich Wilhelm Künzel, Leipzig (bis 1886); hernach in der Sammlung Fred M. Steele, Chicago, 1886 vom Vorigen erworben. 1918 bei der Versteigerung des Nachlasses Steele verkauft ("Collection of Important Autographs in the estate of Mrs. Ella P. Steele, widow of Mr. Fred M. Steele", Philadelphia, 1918); erworben von den Erben nach dem damaligen Käufer (zuletzt: Greenwich, CT)..

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Beethoven, Ludwig van

Komponist (1770-1827). Fidelio. Eine Grosse Oper in 2 Aufzügen. Wien. Gestochener Klavierauszug mit unterlegtem Text. Unbeschnitten. Qu.-Folio.
280.000 € (72252/BN45718)

Erster Druck der ersten Ausgabe von Beethovens einziger Oper, von größter Seltenheit. Am Titel die eigenhändige Widmung Beethovens an seinen Gönner Pasqualati (1777-1830), in dessen Haus der Komponist damals auch wohnte: "Seinem werthen Freunde Baron von Pasqualati vom Verfasser". Es sind nicht mehr als insgesamt drei Exemplare dieses Erstdrucks mit eigenhändiger Widmung Beethovens bekannt, das vorliegende ist bei Kinsky/Halm wie folgt verzeichnet: "Dies Exemplar aus dem Besitz der Gesellschaft der Musikfreunde zu Wien (s.

Nr. 893 im Führer durch die Zentenar-Ausstellung Wien 1927) wurde von der damaligen österreichischen Bundesregierung dem Dirigenten Arturo Toscanini am 1. November 1934 anläßlich einer von ihm geleiteten Aufführung des 'Requiem' von Verdi als Ehrengabe überreicht (s. 'Philobiblon' VIII, 6)." - Schonend gereinigt; im Bug teils fachmännisch angerändert. Am Titel recto und am letzten Blatt verso der Sammlungsstempel der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. Die eigenhändige Widmung Beethovens in Bleistift quer am äußeren weißen Rand des Titelblatts. - Seit der großen Ausstellung zum hundersten Todestag Beethovens war das vorliegende Widmungsexemplar nicht mehr öffentlich zu sehen; zuletzt war es - ebenso wie die beiden anderen im Werkverzeichnis Beethovens beschriebenen Widmungsexemplare des Fidelio - verschollen und wurde von uns im Frühjahr 2016 direkt aus dem Nachlaß Toscanini erworben..

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Beethoven, Ludwig van

Komponist (1770-1827). [Neue Liebe, neues Leben]. Eigenh. Musikmanuskript. [Wien. Qu.-Folio (ca. 316 x 226 mm). Braune Tinte auf Papier zu 16 Notenzeilen (Johnson, Tyson & Winter Nr. 2). 3 SS. auf 2 Bll. (separat, das 2. Blatt an ein weißes Blatt zeitgenössisches Papier angefalzt). Insgesamt 217 Takte (ohne Auftakte), durchwegs mit Til.
350.000 € (87357/BN57846)

Erster Entwurf für das Lied "Neue Liebe, neues Leben" nach dem 1775 erschienenen Gedicht von Johann Wolfgang von Goethe, begonnen Ende 1798. Die vorliegende, in einem einzigen Zug in sehr flüchtiger, beinahe gehetzter Hand ausgeführte Skizze enthält bereits die Melodie mit dem Text, zwar noch ohne Vortragsbezeichnungen, doch mit sporadischen Basspassagen sowie Teilen der Klavierbegleitung am Versende; sie weicht mehrfach von der 1810 gedruckten Fassung ab. Am Kopf der ersten Seite finden sich, in anderer Tinte und Feder und die ersten vier Zeilen einnehmend, zusätzlich die ersten acht Takte des Finales von Beethovens Streichquartett Nr.

1 F-Dur (Op. 18 Nr. 1, komponiert zwischen 1798 und 1800, veröffentlicht 1801), nämlich die Violinstimme mit dem triolischen Thema. - Das Lied in der vorliegenden Fassung (WoO 127) wurde Anfang 1808, etwa ein Jahrzehnt nach dieser ersten Niederschrift, von Simrock in Bonn als erstes Stück der "III deutschen Lieder" in Druck gegeben, anscheinend ohne Erlaubnis des Komponisten. Beethoven überarbeitete seine Komposition anschließend (die mit "1809" datierte Handschrift jener Neufassung befindet sich heute im Beethoven-Haus Bonn) und veröffentlichte sie im Folgejahr bei Breitkopf & Härtel in Leipzig innerhalb der "Sechs Gesänge" (Op. 75, Nr. 2). "Il s'agit du monologue d'un amant que la rencontre d'un nouvel amour a bouleversé au point de ne plus savoir où il en est : sa tentation est alors de fuir ce qui le rend étranger à lui-même" (E. Brisson). Eine Abschrift jener Zweitfassung, deren erstes Blatt ebenfalls in Bonn aufbewahrt wird (dagegen der Rest großteils in der Pierpont Morgan Library in New York), schenkte Beethoven 1811 Bettina Brentano zu ihrer Hochzeit mit Achim von Arnim. Nohl hat darauf hingewiesen, dass die vorliegende erste Skizze mit ihren "theatralisch[en]", "arienhaften Floskeln" gegenüber der reduzierteren späteren Fassung noch etwas "Pompöses und Dunkelfärbiges" hat, und "wenn man dem drängenden Zuge folgt, der aus der offenbar mit innerster Erregung ohne Unterbrechung fliegend hingeworfenen Skizze auf das lebendigste spricht, so muß man unwillkürlich an einen noch leidenschaftlicheren Zustand denken, als welchen Bettina in Beethoven erregt haben mag" (S. 695). - Teils ganz unbedeutend braunfleckig, doch insgesamt sehr frisch. Beide Blätter oben rechts recto von fremder, wenig späterer Hand bezeichnet "L[ud.] v. Beethoven". Am Kopf der ersten Seite, in Tinte über Bleistift, die "räthselhafte Überschrift" (Nohl), ebenfalls von einer frühen fremden Hand: "Der Schluß von seinem letzten Septuor als Motto für den Text" (was sich offensichtlich auf Beethovens Septett, Op. 20, bezieht, das ebenfalls 1799 entstand; zu spekulativen Erklärungsversuchen siehe van der Zanden, S. 168). - Vor 1800 entstandene Beethoven-Manuskripte sind auf dem Markt von äußerster Seltenheit; keine andere vollständige eigenhändige Handschrift dieser Fassung ist bekannt. Die beiden Blätter bildeten ursprünglich ein einziges Doppelblatt im Besitz der Baronin Anna von Gleichenstein, der Schwester von Beethovens Freundin Therese Malfatti (bekannt als mögliche Widmungsempfängerin des Stücks "Für Elise"), das schon bald aufgeteilt wurde. Als Nohl 1865 das erste Blatt edierte, war schon nur mehr dieses im Gleichenstein'schen Besitz; es gelangte später ins Verlagsarchiv von Schott in Mainz und wurde 2002 bei Sotheby's in London verkauft (6. Dezember, Los 14: £65.725). Das zweite Blatt wurde 1968 im Katalog 136 von Hans Schneider in Tutzing angeboten (Nr. 37, DM 17.800; dann abermals in Kat. 142, Nr. 266 mit Abb. S. 45) und 1969 von einem Privatsammler erworben, der es 2011 bei Venator & Hanstein in Köln versteigern ließ (Kat. 118, Los 861: EUR 108.000). Nach der nunmehrigen Wiedervereinigung beider Blätter darf umso mehr gelten, was Hans Schneider vor über einem Halbjahrhundert von bloß den letzten 62 Takten sagen konnte: "Durch die hier von Beethovens Hand geschaffene Synthese seiner Musik mit einem Text von Goethe haben wir ein denkbar begehrenswertes wie wunderschönes Musikautograph" (Kat. 136, S. 37)..

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Beethoven, Ludwig van

Komponist (1770-1827). Eigenh. Brief mit U. ("Beethoven"). [Wien. 1 S. Qu.-schmal-4to.
95.000 € (87358/BN57848)

An den Sänger, Regisseur und Komponisten Friedrich Sebastian Mayer, der die Rolle des Don Pizarro sowohl in der Uraufführung der ersten Fassung (20. November 1805) als auch in der Premiere der zweiten Fassung am 29. März 1806 gesungen hatte: "Hier der Ite Akt - diesen Abend den Zweiten - wo eigentlich nur wenige Veränderungen gemacht worden - sobald beyde Akte geschrieben, bitte ich sogleich, mir sie wieder zu zustellen". - Hatte sich die Begeisterung für die erste Fassung noch in Grenzen gehalten, so stieß Beethovens zweite Fassung schon auf etwas mehr Zuspruch; seinen Siegeszug trat "Fidelio" jedoch erst in der dritten Fassung von 1814 an.

Wilhelmine Schröder-Devrient, eine der größten deutschen Gesangstragödinnen des 19. Jahrhunderts, die 1822 die Partie der Leonore übernommen hatte, trug maßgeblich zur zunehmenden Popularität des Werks bei und "verhalf Richard Wagner zu einem Hörerlebnis der Oper, das seine künstlerische Entwicklung nach eigenen Angaben maßgeblich prägte" (Wikipedia). 1955 wurde die in den letzten Kriegstagen 1945 völlig zerbombte Wiener Staatsoper mit Beethovens "Befreiungsoper" wiedereröffnet. - Verso eigenh. Adresse "An Herrn v. Mayer". Leicht fleckig und knittrig, sonst gut erhalten..

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Beethoven, Ludwig van

composer (1770-1827). Autograph letter signed ("Beethoven"). Vienna. Small 4to (ca. 160 x 158 mm). 1 p. Stored in custom-made burgundy morocco chemise, interior finished with navy-blue morocco, inner front cover with a steel-engraved portrait of Beethoven under a silk matte.
90.000 € (87359/BN57849)

To the Viennese civil servant Franz Rettich (1768-1818), who was to help Beethoven send urgently needed scores to Graz for a charity concert on March 29th, only six days hence: - "Es dürften bis Morgen abend wohl sicher noch die 2 overturen folgen, und so wird Ihnen geholfen, jedoch mit der äußersten Anstrengung. Schreiben Sie nur gefälligst, daß man in Graz sicher alles erwartete erhalte, jedoch muß man sich im Voraus gefaßt machen zur Probe, da die Sachen mit dem Postwagen zwar nicht zu spät, aber doch auch nur eben zur rechten Zeit ankommen werden [...]" ("The two overtures ought quite certainly to follow by tomorrow evening, and so you shall be accommodated, but only thanks to the greatest exertions.

Just kindly write that everything expected in Graz will dependably be received, but everyone must prepare for the rehearsal in advance, as the things will arrive by stagecoach, not indeed too late, but still only just in time [...]"). - In summer 1811 Beethoven had met the civil servant and patron of Graz, Joseph von Varena (1769-1843), who had persuaded the composer to support his charity concerts with music. Beethoven was enthusiastic and in late January 1812 promised Varena several pieces, including the overtures of "King Stephen" (op. 117) and "The Ruins of Athens" (op. 113), both of which were already intended for the inauguration of the German theatre in Pest on 9 February and were therefore in Hungary at the time of writing. Franz Rettich, secretary at the Superior Court of Justice in Vienna, was chosen to act as intermediary and messenger. (The father of the actor Karl Rettich, he had himself been a supporting actor at Vienna's court theatre between 1789 and 1797 before entering the civil service.) - In fact, the timing turned out to be extremely tight, as Beethoven's copyist Wenzel Schlemmer, the only man the composer would trust with the job, had fallen ill. In his present note to Rettich, Beethoven promises that the work will be finished in time, but warns that the orchestra in Graz will have very little opportunity to rehearse. Anxious to keep his word, Beethoven even forced Schlemmer to sign a declaration that he would complete the copies by March 26, noon - a pledge he would prove unable to keep. Ultimately, the copies were finished too late to go to Graz with Rettich by regular stagecoach and had to be sent by special courier, whom Rettich paid 21 guilders for the service, arriving at high noon on the day of the concert. The programme began at 6:30 that evening with a (very probably unrehearsed) performance of the "King Stephen" overture, but the overture from "The Ruins of Athens" had to be skipped. Still, the concert played an important role in making Beethoven known in Styria: "Varena, an ally from the very beginning, contributed much to that important first boost which launched a serious and lasting reception of Beethoven's works outside Vienna, enriching the musical life of Graz and amplifying with remarkable swiftness the structure of local concert programmes in the 19th century" (cf. Nemeth, p. 29). - Traces of original vertical and horizontals folds; in excellent condition. On the verso, Rettich has certified the receipt: "This message was written to me and I received it on March 23.".

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Beethoven, Ludwig van

Autograph sketchleaf for the Missa Solemnis containing drafts for the Sanctus and Benedictus and material for the Gloria.
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Extraordinarily important autograph sketchleaf for Beethoven’s Missa Solemnis. In ink and pencil, Beethoven pens his ideas for the Sanctus, Benedictus, and Gloria sections of the Missa Solemnis. The earliest material, written on both sides in ink, is for the Sanctus and consists of modulatory material in D major in 3/4 time—a notable difference from the finished work, which is in 2/4. Beethoven added the pencil portions of the manuscript later—likely after he began carrying this page as a pocket leaf, as evidenced by the central fold—with the passages on staves three through six on the front being part of the Gloria, and a section of the Benedictus on the lower half of the reverse, identified in Beethoven's own hand as "2te Theil Benedict." In very good condition, with a central vertical fold, various edge chips and small tears, and two small toned tape remnants to edges of the front. - Unknown until 1996, this manuscript was discovered among the papers of Anton Schindler, Beethoven's private secretary and earliest biographer. Schindler added a few ink and pencil marginal notations, labeling the piece along the bottom of the front (translated): "Sketch for the Sanctus of the Second Mass in 3/4 meter." He also identifies the sketches on the reverse in the left border (translated): "Idea for the Benedictus of the Second Mass." Respected musicologist and Beethoven scholar William Kinderman describes this sketchleaf as 'a noteworthy source that documents the genesis of the Sanctus as well as aspects of the genesis of the Benedictus and the Gloria.' This manuscript represents a stage in the development of the Missa Solemnis where the opening section and tonal balance begin to resemble the completed composition, despite the disparity in meter. A remarkable, once-in-a-lifetime piece, rarely does an item arise that offers such great insight into the creative process of genius—essentially unmatched in magnificence, this Beethoven manuscript is a true historical treasure.


Beethoven, Ludwig van

Eigenh. Schriftstück.
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Eine sechs Punkte umfassende Liste für einen Bediensteten mit in Wien zu erledigenden Besorgungen: "Beym Met Uhrmacher den Metronomm. / MäuseFall / ZündMaschine / BalbierMeßer 3 / WaschSeife an der Bognergaße / Bücher Maschin in der Wohn[un]g des Hr. Bruders". Am unteren Rand des Schriftstücks einige Federproben von fremder Hand ("Ich bestatt [...] bestätt [...] Bestättigter [...]"). - Beim "Met[ronom-]Uhrmacher" muss es sich um den Wiener Mechaniker Johann Nepomuk Mälzl handeln, den Erfinder des Zeitmessers, der seit Jahren Hörrohre für den zunehmend tauben Komponisten konstruierte. Die "Waschseife" dürfte in der bekannten Spezereihandlung "Zum schwarzen Kameel" in der Bognergasse (Stadt Nr. 340) besorgt worden sein: Der "Schild-Weiser der Handlungen und Gewerbe der innern Kaiserstadt Wien" von 1804 (S. 51f.) gibt in der Bognergasse nur sieben Geschäftslokale an, nämlich außer der genannten Firma zwei Eisenwaren-, zwei Stoff-, eine Hut- und eine Tabakwarenhandlung. Der Spezereihandel umfasste neben dem Handel mit Gewürzen und Feinkost auch den mit Drogeriewaren wie Seifen. - Zur Datierung des Autographs liefert der letzte Artikel der Liste einen Anhaltspunkt: Nachdem 1815 Beethovens Bruder Kaspar in Wien gestorben war, hatte Beethoven die Vormundschaft über seinen damals neunjährigen Neffen Karl übernommen; 1816 übergab er ihn der Wiener Privatschule des Cajetan Giannatasio del Rio. Bei der hier genannten "Büchermaschine in der Wohnung des Herrn Bruders" dürfte es sich um eine "Lesemaschine" handeln, einen hölzernen Setzkasten mit Buchstabentafeln und Lesebrett, die zum Leseunterricht benutzt wurde. Dies würde durchaus zu den Bemühungen Beethovens um eine gute Ausbildung seines jungen Neffen passen, wofür nur die Zeit um das Jahr 1817 in Frage käme. Mit dieser Datierung wäre die Bestellung eines Metronoms gut vereinbar: Beethoven nahm früh an der Entwicklung von Mälzels neu entwickeltem Metronom teil und versah als erster Komponist im Jahr 1817 ein Werk mit Metronomangaben. - Spuren alter Faltung; das Halbbogenblatt an den Rändern etwas unregelmäßig abgerissen. Provenienz: 2011 in Köln als "der teuerste Einkaufszettel der Welt" versteigert; seitdem in einer französischen Privatsammlung und aus dieser erworben.


[Beethoven, Ludwig van

Anschlagplakat für Beethovens große musikalische Akademie am 2. Jänner 1814 im großen Redoutensaal. Einblattdruck.
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Extrem seltener, vermutlich unikaler Aushangzettel, für uns bibliographisch nicht nachweisbar. Am 31. Dezember 1813 hatte Beethoven im "Allgemeinen Intelligenzblatt zur Oesterreichisch-Kaiserlichen privilegirten Wiener Zeitung" (Nr. 209, 1317) unter dem Titel "Musikalische Akademie" folgende Anzeige veröffentlicht: "Der Wunsch zahlreicher, mir sehr verehrungswürdiger Freunde der Tonkunst, meine grosse Instrumental-Composition über Wellingtons Sieg bey Vittoria noch einmahl zu hören, macht es mir zur angenehmen Pflicht, dem schätzbaren Publikum hiermit anzukündigen, daß ich Sonntag den 2. Januar, die Ehre haben werde, mit dem Beystande der vorzüglichsten Tonkünstler von Wien, besagte Composition, mit neuen Gesangstücken und Chören vermehrt, im k. k. Redouten-Saale, zu meinem Besten, aufzuführen". - Auf dem Programm standen: "Erstens: Die neue große Symphonie [d. i. die 7. oder 8. Sinfonie]. Zweytens: Ein neuer feyerlicher Einzugs-Marsch mit Chören [Marsch Nr. 1 in F-Dur, "Yorckscher Marsch"), Drittens: Eine noch nie gehörte Baß-Arie, mit Begleitung des Chors, aus der Oper: Die Ruinen von Athen, die Scene des Oberpriesters im Tempel der Musen, gesungen aus Gefälligkeit für den Conzertgeber von Herrn Weinmüller k. k. Hofkapell- und Kammersänger [d. i. Festspiel nach Kotzebue, op. 113, wohl die Arie des Hohepriesters, "Will unser Genius noch einen Wunsch gewähren"], Viertens: Eine große vollstimmige Instrumental-Composition, geschrieben auf Welllingtons Sieg in der Schlacht bey Vittoria [d. i. "Sinfonisches Schlachtengemälde", op. 91)". - Bei dem im Aushang erwähnten Sänger Weinmüller handelt es sich um den deutsch-österreichischen Bass und Theaterregisseur Carl Weinmüller, dessen vorzüglichste musikalische Tat darin bestand, dass er 1814 zusammen mit Ignaz Saal und Johann Michael Vogl Beethovens weitgehend vergessene Oper "Fidelio" für eine Benefizvorstellung wählte "und den Komponisten damit zu einer grundlegenden Überarbeitung des Werkes anregte. Diese dritte, endgültige Fassung kam am 23. Mai 1814 im Theater am Kärntnertor erstmals zur Aufführung" (Wikipedia). - Etwas fleckig und abgegriffen; gefaltet.


Beethoven, Ludwig van

Eigenh. Brief mit U. ("Beethoven").
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Wohl an Ferdinand Ries, mit der Bitte um die Korrekturlesung eines im Kunst- und Industrie-Comptoir verlegten Klavierkonzerts - wahrscheinlich op. 37, das Klavierkonzert Nr. 3, c-Moll: "Haben Sie die Gefälligkeit für mich die Stimmen durchzusehen, so viel ich sehe finden sich nicht alle Stimmen gantz gestochen, sie müßen deshalb zu Sonnleitner gehen; - eilen Sie aber nun damit - die Klavier Stimme werde ich selbst noch einmal durchsehen [...]." - Joseph Sonnleithner (1766-1835) war Gesellschafter des Kunst- und Industriecomptoirs in Wien, bei dem op. 37 verlegt wurde. Der Komponist und Pianist Ries (1784-1838), Schüler, Sekretär und Freund Beethovens, war seinem Lehrer während seines ersten Wiener Aufenthalts (1801-05) bei derartigen Korrekturarbeiten regelmäßig behilflich. "Wenn Ries der Angesprochene ist, dann ist das Schreiben auf die erste Korrektur der Originalausgabe von op. 37 zu beziehen [...] Der Stich der Originalausgabe von op. 37 wurde wahrscheinlich erst nach der Aufführung durch Ries, 19. bzw. 26. 7. 1804, begonnen, nachdem der definitive Text des Konzerts und insbesondere die Solostimme vorlag [...] Erschienen ist sie frühestens in der zweiten Hälfte September 1804" (Beethoven, Briefwechsel GA). Am 19. oder 26. Juli 1804 debütierte Ries als Pianist im Wiener Augarten mit dem Klavierkonzert op. 37, das einzige Klavierkonzert Beethovens in einer Moll-Tonart, und durfte eine eigene Kadenz dazu schreiben. - Alte Faltspuren; etwas braunfleckig; am linken Rand knapp abgerissen (minimale Buchstabenberührung); einige Papierdurchbrüche in den Faltungen fachmännisch hinterlegt. Verso Fragment einer noch zeitgenössischen hs. Bezeichnung "Beetho[ven]". Beiliegend alter Sammlungsumschlag sowie alte masch. Transkription (Durchschlag). Provenienz: 1927 in der Sammlung Frl. Emilie Schaup (gest. 1942), Wien.


Beethoven, Ludwig van

A lock of hair, taken on the composer’s deathbed in 1827.
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A lock of Beethoven's hair taken on his deathbed; a gift from Marie Pachler, for whom Beethoven composed WoO 202, to another of the composer's acquaintances. A lock of Beethoven’s grey and dark brown hair, c.7cm long, secured with thread to an autograph letter of presentation signed by Marie Pachler to Julius Schneller, Graz, 2 April [1]827 in German, one page, 186 x 129mm, integral address panel. Provenance: (1) Marie Pachler (1794-1855), Austrian pianist and friend of Schubert. (2) Julius Schneller (1777-1833), historian and writer. (3) Schøyen Collection. A long-time admirer of Beethoven, Marie Pachler finally met the composer – and played the piano for him – in the summer of 1817, after which he wrote her a letter full of praise: ‘I have not yet found anyone who performs my compositions as well as you do’ [trans.]. Marie and her husband, Karl, invited Beethoven to Graz: the visit did not come to pass, but Pachler was to see Beethoven again in 1823, after which he composed a musical piece of farewell in two bars for her, WoO 202. The letter that accompanies the present lock of hair is addressed by Marie Pachler to her tutor at Graz, Julius Schneller. Opening dramatically – ‘Beethoven is no more!' – Pachler goes on to offer this precious mortal remnant to Schneller on the basis that she knows no truer admirer of Beethoven, and one who knew the composer personally – just as his genius once joined them in delight, now this memento should bind them in mourning.


Beethoven, Ludwig van

His personal visiting card „Ludwig van Beethoven“.
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Beethoven’s personal visiting card, engraved „Ludwig van Beethoven“. Provenance: (1) Marie Pachler (1794-1855), Austrian pianist and friend of Schubert. (2) Julius Schneller (1777-1833), historian and writer. (3) Schøyen Collection.