Geograph und Pädagoge (1786–1870). Eigenh. Brief mit U. („Schacht“). Darmstadt. 1½ SS. auf Doppelblatt. 4to. Mit eh. Adresse (Faltbrief).
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An den Gymnasiallehrer Dr. Fuhr in Worms: „Das Programm, mein verehrter Freund, das Sie von mir beurtheilt wünschen, mußte leider einige Tage unangetastet liegen bleiben, denn Amtssachen gehen wie billig vor u. deren eben mehr als gewöhnlich. Nun aber ists gelesen, u. da mich der Gegenstand interessirt [...] so beschloß ich sogleich Ihnen zu willfahren, u. recapitulirte zu dem Behuf, was ich vergangenen Winter bei meiner Abendlectüre der sofokleischen Dramen, namentlich der Antigone, gedacht hatte.
Ich recapitulirte natürlich mit der Feder – u. siehe da, das gedachte Zeugs ist zu meinem Verwundern nicht wenig, ja so viel, daß ich erst bei Ihnen anfragen muß, wie viel Spalten, jede von wieviel Zeilen, Sie in maximo mir zur Verfügung stellen können u. wollen. Nur keine kleine Zahl, muß ich bitten, denn wie kurz ich mich auch fassen werde, so trau’ ich doch, eingedenk des alten Satzes über die Geschwätzigkeit des Alters, in diesem Puncte mir selbst nicht so ganz [...]“. – Theodor Schacht, der Verfasser eines seinerzeit äußerst geschätzten „Lehrbuches der Geographie“, „hat seine hervorragende litterarische und poetische Begabung, seine tiefgehende und vielseitige wissenschaftliche Bildung, seine rege Theilnahme an allen Fortschritten der Wissenschaft und Politik, der Litteratur und der Kunst nicht in den Dienst einer ununterbrochenen Production gestellt. Er schrieb stets nur aus besonderem Anlaß, wenn ein inneres oder äußeres Bedürfniß ihn dazu zwang“ (ADB XXX, S. 774). – Papierbedingt etwas gebräunt; das Respektblatt (mit der Verso-Seite alt in Sammlungsumschlag montiert) mit einigen unfachmännisch hinterlegten Ausrissen durch Siegelbruch..