Ernst Zacharias Platner

Platner, Ernst Zacharias

Maler und Kunstschriftsteller (1773-1855). Eigenh. Brief mit U. Rom. 13.08.1832. 2 SS. auf gefalt. Doppelblatt mit Siegelresten und Adresse am Gegenblatt verso (Faltbrief). Gr.-4to.
$ 2,663 / 2.500 € (935228/BN935228)

An Christian August Heinrich Clodius (1772-1836), Professor der Philosophie in Leipzig: "Theuerster alter Jugendfreund. Ihr letztes Schreiben habe ich durch Hennig aus Florenz erhalten, wo sich derselbe befindet. Es mußte mir besonders erfreulich seyn, da es mir die Hoffnung gewährt, Sie bald in Rom zu sehen, wodurch mir ein höchst sehnlicher Wunsch erfüllt würde. O wie oft erfreue ich mich in dem Gedanken, mit Ihnen in das alte Rom hinausschieben zu können, wie wir dereinst zu dem Gallischen Thor hinausschoben.

Lassen Sie Sie [!] sich ja, von dem Besuche zu Ihrem alten Freund, nicht durch die Fabeln abschrecken, die man in dem liberalen Norddeutschland von den Gefahren von der sogenannten heiligen Armee erdichten mag. Es ist hier alles ruhig: Niemand hat auf einer Reise nach Rom Hindernisse zu befürchten, und soweit erstreckt sich wohl mein diplomatisches Ansehen, um Sie hier vor allen möglichen Unannehmlichkeiten zu schützen. Nur möchte ich Sie daran erinnern sich, wegen der in Deutschland noch wüthenden Cholera, mit einem Gesundheitspasse zu versehen. Sollte ich wirklich so glücklich seyn Sie noch einmal wiederzusehen, so dürften wir wohl so manches mit einander abzuhandeln haben. Ich bin noch immer das, was man zur Zeit unseres Beysammenseyns einen Aristokraten nannte, jetzt einen Absolutisten und Jesuiten zu nennen pflegt, ungeachtet ich mich mit denen von dieser Partey eben auch nicht sonderlich vertrage. Ich suche mich in meinen Gedanken möglichst von der Gegenwart zu entfernen: sie hat für mich kein Interesse mehr; und ich kann, in der gegenwärtigen Richtung der Zeit, nur die Auflösung alles dessen sehen, was die menschliche Gesellschaft durch göttliche Bande verknüpft, und dem Leben wahren Gehalt ertheilt. Gern versetze ich mich daher in die Zeiten einer würdigen Vergangenheit, gegen die mir die Gegenwart flach, seicht, und von aller Schönheit des Lebens entfernt, vorkommt. Von alle dem wäre mündlich zwischen uns ein Mehreres zu reden. Grüßen Sie mir herzlich meine alten Freunde, Herrmann, und Heinroth, und empfehlen Sie mich dem Dr. Härtel und seiner Schwester [...]". - Einige Randeinrisse von Siegelöffnung. Der Sohn des Anthropologen Ernst Platner studierte an der Akademie seiner Heimatstadt Leipzig, bevor er sich in Dresden und Wien weiterbildete. Im Jahre 1800 ließ er sich in Rom nieder, wo er den Rest seines Lebens blieb und 1823 zum Konsul des Sächsischen Hofs ernannt wurde. Sein um ein Jahr älterer Freund und Korrespondenzpartner, Sohn des Dichters und Philosophen Christian August Clodius, war schon seit 1795 Dozent in Leipzig und erwarb sich Verdienste als Herausgeber Seumes und Klopstocks..

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Platner, Ernst Zacharias

Diplomat, Maler und Schriftsteller (1773-1855). Eigenh. Brief mit U. Rom. 12.08.1843. 1 S. auf Doppelblatt. 4to. Mit eh. Adresse verso (Faltbrief).
$ 479 / 450 € (79342/BN51401)

An den Theologen und Handschriftenforscher Konstantin von Tischendorf in Florenz: "Durch ein Rescript vom 11ten July, von Sr. Excellenz dem Königl. Sächsischen Minister der auswärtigen Angelegenheiten Herrn von Zeschau [d. i. Heinrich Anton von Zeschau], habe ich die Nachricht erhalten, daß Ew. Wohlgeboren um Auswirkung der allerhöchsten Erlaubniß zur Annahme des Ihnen von S. M. dem König von Schweden verliehenen Ritterkreuzes des Nordsternordens gebeten haben, daß aber, bevor diesem Gesuche entsprochen werden könne, die Einsendung des Ihnen ausgefertigten Ordensdiploms erforderlich sei.

Der Herr Minister - welcher glaubt daß Ew. Wohlgeboren sich dermalen noch in Rom befinden - hat mich beauftragt Sie zur Einsendung des gedachten Diploms aufzufordern, und, indem ich hiermit den Befehl des Herrn Ministers vollziehe, verharre ich [...]". - Verso drei eh. Zeilen mit U. von Tischendorf: "Am 16. Aug. hab' ich das Diplom, ausgestellt am 23. Febr. 1843, an v. Zeschau abgeschickt zu Florenz [...]". - Spuren alter Montage..

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