Axel Graf Oxenstierna

Oxenstierna, Axel Graf

schwedischer Staatsmann, Kanzler Gustav Adolfs und der Königin Christina (1583-1654). Autograph letter signed. Stockholm. 1¾ SS. Folio. Mit Adresse.
$ 6,170 / 5.800 € (49303/BN33637)

Ausführlicher, inhaltsreicher Brief in lateinischer Sprache an seinen Jenaer Herbergsvater, den Prediger Petrus Piscator (1571-1611). - Anlaß des Briefes ist der Studienbeginn zweier Verwandter, Achaz und Thuro, in Wittenberg, die er seinem Freund anempfiehlt. Er berichtet weiter, daß er zwei Jahre zuvor geheiratet habe und daß ihm seine Frau zwei Sprösslinge "utriusque sexi" geboren habe. Die Last der öffentlichen Ämter laste schwer auf ihm. - Oxenstierna fährt mit politischen Nachrichten fort u.

geht im Weiteren detailliert auf die Schwierigkeiten in Rußland ein, das nach der Ermordung Iwans des Schrecklichen nicht zur Ruhe kommt. Polen habe sich den Hilferuf der Russen zu Nutzen gemacht u. eine Invasion gewagt, vorgeblich um die Prätentionen eines ("falschen" Demetrius zu unterstützen. Der König von Schweden habe auf Verlangen des Großfürsten Michael Iwanowitsch Schuiskij eingegriffen u. diesen zum Zaren erhoben; die Hilfe Karls IX. habe unmittelbar die Polen auf den Plan gerufen u. zur Belagerung von Smolensk geführt. - In religiösen Fragen herrsche - "laus deo" - Ruhe. 1610 wurde Oxenstierna erstmals für diplomatische Missionen in Kopenhagen eingesetzt, um den drohenden Krieg mit Dänemark abzuwenden. Im Juli dieses Jahres wurde der nach dem Mord des ersten "falschen" Demetrius zur Macht gekommene u. als Zar regierende Fürst Basil Shuiskij von Bojaren u. kosakischen Gefolgsleuten entthront. - Oxenstierna benützt entweder einen falschen Namen oder bezeichnet einen andern Shuiskij-Fürsten als den just in der Zeit des Briefes entthronten Basil. - Einige Ausrisse, fleckig. - Sehr früher und interessanter Brief Oxenstiernas, geschrieben in seiner ersten Zeit im Dienste Karls IX. So früh sehr selten..

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