Gottfried August Bürger

Dichter, 1747-1794

Bürger wurde vor allem bekannt durch Balladen wie “Lenore”, an deren bildlicher Schöpfung sich um die 150 Künstler versuchten, und die “Feldzüge und Abenteuer des Freiherrn von Münchhausen”, die in der Tradition der Lügengeschichten stehen, die weit ins klassische Altertum und in die Erzähltradition des Judentums zurückreichen. Eine besonders enge Freundschaft verband Bürger mit dem Aufklärer und Publizisten Johann Erich Biester, mit dem er in Göttingen Shakespeare-Studien betrieb und dem er seine Übersetzung des “Macbeth” widmete. Bürger gehört zu den berühmten Deutschen, die von Ludwig I. mit einer Büste in der Walhalla geehrt wurden; mehr als 180 Komponisten vertonten sein Werk.

来源:

Bürger, Gottfried August

Schriftsteller (1747-1794). Eigenhändiges Gedicht m. Unterschrift (Paraphe). ohne Ort und Datum. Folio. 1 3/4 pp. Etwas staubfleckig; kleinere Randläsuren (war an den linken Ecken montiert).
$ 4,922 / 4.500 € (83146)

Die vier ersten von acht Strophen lauten: „Ich träumte, wie zu Mitter Nacht Mein Falscher mir erschien. Fast schwühr’ ich, daß ich hell gewacht So hell erblickt ich ihn. Er zog den Treüring von der Hand Und ach! zerbrach ihn mir! Ein wasserhelles Perlenband Warf er mir hin dafür. Drauf gieng ich an mein Garten Beet, Zu meinem Myrthen Reis, Das ich zum Kränzchen p anzen thät, Und p egen thät, mit Fleiß. Da riß entzwey mein Perlenband Und, eh ich michs versah, Entrollten all’ in Erd’ und Sand; Nicht eine war mehr da!“ Zwei Verszeilen abweichend vom Druck im Göttinger Musenalmanach auf das Jahr 1774, S. 155 f.

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Bürger, Gottfried August

Schriftsteller (1747-1794). Eigenh. Schriftstück m. U. Gelliehausen. 4to. 1/2 p. Schwach gebräunt.
$ 2,188 / 2.000 € (87962)

Empfangsbestätigung für Akten, aus seiner Zeit als Amtmann der Familie von Uslar. „Durch den Richter Mohnkorn habe ich Dato erhalten 1) die Calenbergische Lehnspecification 2) Resolution wegen gesuchter intercessorialium 3) Ein Rescriptum Regiminis an das Amt Herzberg ... worauf nach geschehener Durchsicht, welche nicht stündlich erfolgen kann, […] die nöthige Antwort erfolgen soll […]“

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Bürger, Gottfried August

Schriftsteller (1747-1794). Eigenh. Brief mit U. „Bürger“. Göttingen. Kl.-4to. 4 pp. Leicht gebräunt und fleckig. Läsuren in der Bugfalte und an den Rändern, rechter Rand des ersten Blattes alt hinterlegt.
$ 7,110 / 6.500 € (94597)

Inhaltsreicher Brief an (seinen Schwager Gotthelf Friedrich Oesfeld, Ehemann seiner Schwester Henriette Philippine), bei dem er sich für sein langes briefliches Schweigen entschuldigt. – Zu Beginn des Jahres war seine zweite Frau Augusta („Molly“), eine Schwester seiner ersten Frau Dorothea („Dorette“) Leonhart, nach der Geburt eines Kindes gestorben. Die drei hatten zuvor jahrelang in einer ménage à trois gelebt. „[…] Alle Ihre Briefe, auch die mit Geld und Nahmenverzeichnissen, habe ich richtig erhalten.

Möchten Sie doch nun auch nur erst die Gedichte haben! Sieben und zwanzig Bogen sind längst abgedruckt gewesen; allein nun hält mich theils der Kupferstecher, theils meine träge Muse selbst noch auf, verschiedenen Stücken, die ich doch gleichwohl noch gern in die Sammlung haben möchte, die letzte Hand anzulegen. Es will mit meiner Poeterey gar nicht recht mehr fort, seitdem ich aus den fruchtbaren Gefilden der sinnlichen Erkänntniß an den steilen Gebirgen der Speculation hinanzuklettern angefangen habe. Indessen, um doch nicht mit ganz leerer Hand vor Ihnen zu erscheinen, schließe ich meinen künftigjährigen MusenAlm[anach] mit an, in welchem Sie aber anstatt des Honigseims aus der blauen Blume des Parnasses nur einige kleine Gift Extracte von mir antreffen werden ... ... ich habe mich ... diesen Sommer über ziemlich wohl befunden. Mein Engagement bey meinem jungen Britten ist ganz angenehm und einträglich ... Mein Eleve ist ein gutmüthiger Knabe, den aber die Lust viel zu lernen eben sehr nicht plagt. Das Beste ist, daß ein junger Herr, dessen Vater ein 12 000 L. Sterling jährlicher Revenüen hat, eben nicht viel zu lernen nöthig hat ... Es ginge mir in der Tat jezt gar nicht übel, wenn nur mein armes Herz durch seinen unvergeßlichen Verlust nicht gar zu sehr bankrot gespielt hätte. Recht von Herzens Grunde kann ich mich nicht mehr freüen; es fehlt mir etwas, was mir nun auch wohl mangeln wird bis ans Grab. Ich stehe da wie ein kahler, nackter Stamm. Meine Zweige sind mir abgehauen und der Sturm hat sie weit umher zerstreüt. Ich kann schwerlich wieder ausschlagen, die Witterung mag auch übrigens noch so mild seyn. Meine Alte und alle Ihre lieben Kinder umarme ich von Herzen. Sie haben ja nun wohl nachgerade eine große Tochter, die heürathen könnte. Heürathen könnte ich ja allenfalls auch wohl wieder, nur aber leider nicht mehr – lieben. Das müssen Sie ja nicht laut werden lassen, wenn Sie irgend wo noch einmal mein Freywerber werden wollen. Denn ich heürathe nicht anders wieder, als aus leidigem zeitlichen Interesse ...“ Briefwechsel Band III Nr. 1068 („verschollen“)..

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Bürger, Gottfried August

Schriftsteller (1747-1794). Eigenh. Brief mit Unterschrift. „GAB“. A[ppenrode]. Folio. 1 1/2 pp. Mit Siegelrest und Adresse. Etwas stockfleckig.
$ 8,204 / 7.500 € (94728)

„Angst- und Nothschluß um Hülfe“ an seinen Freund und Verleger Johann Christian Dieterich in Göttingen. „Mit Zittern und Beben, alter Knabe, schreibe ich diesen Brief; und mit noch mehr Zittern und Beben werde ich deine Antwort erbrechen. Erbrechen? - Nein das wage ich so geschwind nicht. Ich Gucke erst verstolen irgend wo durch eine Rize, ob ich mir Leben, oder Tod weissagen kan? Ists Leben, so tanze ich auf einem Beine; ists todt, so sind die Pistolen schon geladen, und du kannst dich nach einem andern Autor umsehen. Aber ich mach noch Hocuspocus, da mir das Wasser an die Seele geht.

Kurz und gut, ich sitze mit Ehren zu melden in der Sch.. bis über die Ohren, und wenn du mich nicht heraushelfen und rein waschen helfen kanst, so sey mir Gott gnädig. Bei Verlust meiner Ehre muß ich binnen Hier und Johannis 500 r. schaffen und auszahlen. Gegen 300 r. habe ich zusammen. Das übrige, wenns mir Gott nicht durch ein unmittelbares Wunderwerk giebt, weiß ich auf keine Art zu schaffen, als so gott will, durch dich. Nun urtheile, Pursche, von meiner Angst! Denn da das Schicksal mir seit einigen Monaten her mehr denn einen fatalen Streich gespielt und mich in der sichersten Erwartung betrogen hat, so habe ich fast allen Mut alle Hoffnungen verlohren. Kom doch bald heraus, lieber Alter! Ich bin ganz allein und balge mich mit meinen Grillen herum. Es ist doch wenigstens Erleichterung wenn man einem theilnehmenden Freünde klagen kan, wo einem der Schuh drückt […]“ Anfang des Jahres hatte Bürger das Gut Appenrode als Pächter übernommen, was sein finanzielle Misere eher noch verschlimmerte. Strodtmann 575; Joost 40..

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Bürger, Gottfried August

Dichter (1747-1794). Autograph letter signed ("GABürger"). Appenrode. 16.06.1781. 2¼ SS. auf Doppelblatt. 4to.
$ 4,922 / 4.500 € (32632/BN24693)

A friendly and witty letter to the unnamed Dorothea Friderika Baldinger (1739-86), wife of the German physician Ernst Gottfried Baldinger. - Spotty and browned and with some old repairs at the top.

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Bürger, Gottfried August

Dichter (1747-1794). Eigenh. Brief mit U. ("GAB"). A[ppenrode]. 24.05.1783. 1¼ SS. auf Doppelblatt. Folio. Mit eh. Adresse (Faltbrief) und blindgepr. Siegel.
$ 3,828 / 3.500 € (72779/BN46833)

An seinen Freund und Verleger Johann Christian Dieterich in Göttingen, der ihn eingeladen hatte: "Ehe gestern, liebes Männchen, da deine Citation einlief, war ich in Amts Verrichtungen aus. Gestern hatte ich Gerichtstag und muste mich fast bis um 4 Uhr mit allerlei liederlichem Gesindel herumplacken. Da gab es Hundelochs Schauspiele mit Musik von Ach und Weh und Cetermordio. Heute habe ich mit d[em] H[errn] Gerichts Sch[ulzen] Compe zwischen Obernjesa und Sieboldshausen eine Feld- und Gränzbesichtigung.

Sol[l]te ich früh genug fertig werden, so kann es seyn, daß ich noch zum Mittagsessen zu dir komme. Doch hast du weder auf mich warten, noch deine Kochegeister sich mit den sonst schuldigen Delicatessen sich bemühen zu lassen. Nachmittag komme ich aber nach aller Wahrscheinlichkeit. Ich kann aber nicht länger, als höchstens bis Morgen nach Tische bleiben. Sollte mich je ein unversehener Vorfall dennoch an dem heutigen [K]ommen hindern, so werde ich mich doch Morgen wenigstens um 4 Uhr schon auf die Beine machen und dich aus dem Bette hohlen. Ubrigens wird auf Morgen Mittag hiermit eine extrafeine Krebs Suppe, samt Spargel ganz ausdrücklich und ohne allen Mangel beordert. Die übrigen Delicatessen werden zwar deiner Wahl überlassen, allein sie müssen demohngeachtet alle von der Beschaffenheit seyn, daß sie dermalen in Göttingen und Viermeilen auf die Runde nicht besser zu haben sind. Wornach du dich also zu richten und vor großer Ungelegenheit zu hüten hast. Wenn du keine Paquete von besserm Inhalte, als das lezte, zum M[usen] A[lmanach] zu schiken hast, so siehts immer noch sehr übel aus. Das meiste bisherige ist nicht nur Stroh, ohne alles Korn, sondern noch dazu mulstriges Stroh, welches zu nichts weiter, als ins Dünger Magazin dienet [...]". - Etwas fleckig..

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Bürger, Gottfried August

Dichter (1747-1794). Eigenh. Empfehlung mit U. O. O. u. D. 1 S. 95:131 mm.
$ 2,133 / 1.950 € (77595/BN50063)

An den Philosophen und Schriftsteller Friedrich Ludewig Bouterweck: "Sie werden sich freuen, lieber Bouterweck, wenn ich dem Herrn von Salis Anleitung gebe, mit Ihnen bekannt zu werden und Ihnen mit ihm. | Bürger". - Alt auf Trägerpapier montiert.

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Bürger, Gottfried August

Eigenh. Bericht mit U. ("G. A. Bürger mpr.").
Autograph ist nicht mehr verfügbar