Rudolf Borchardt

Inzwischen habe er sein früheres Leben wieder aufgenommen, jedoch nicht mehr in Monsagrati – einem Ort, mit dem er negative Erfahrungen verbindet –, sondern in einem neuen Teil der Toskana. Dort, zwischen Taona und Pistoia, hat er sich für mehrere Jahre in einer alten Villa der längst ausgestorbenen Familie Odaldi niedergelassen. Feist habe ihm gegenüber erwähnt, dass der Briefpartner Interesse an einigen seiner Bücher geäußert habe. Borchardt erinnert sich, dass er bereits einmal ein Paket mit seinen Schriften geschickt hatte, darunter auch Ausgaben mit persönlichen Widmungen an seine Frau, da er damals keine anderen verfügbaren Exemplare hatte. Seitdem habe er zwar sehr viel gearbeitet, jedoch kaum etwas veröffentlicht. Er bietet an, alles Fehlende gerne nachzusenden – man müsse ihm nur sagen, was konkret gewünscht werde. Er weist darauf hin, dass gerade der siebte Band seiner Werkausgabe erschienen sei, der Vermischte Gedichte enthält, darunter auch einen vielbeachteten Zyklus von Liebeslyrik mit dem Titel Die Schöpfung aus Liebe, der sich außerordentlich gut verkauft habe und bald in zweiter Auflage erscheine. Außerdem erwähnt er eine ältere Hirtendichtung sowie seine laufenden Arbeiten an Übersetzungen und Ausgaben der provenzalischen Troubadoure und der homerischen Hymnen..