- Eine kleine Abwesenheit von einigen Tagen zu seinem Sohn, welcher hier in der Nachbarschaft ein Rittergut besitzt, ist schuld daß er nicht selbst Ihnen persönlich schreibt; er grüßt Sie herzlich, und bittet ihn deshalb zu entschuldigen. Ich meinerseits, bitte ebenfalls um Entschuldigung daß ich mich einer anderen Hand als der Meinigen bediene, um mich Ihnen mitzutheilen, ich bin aber leider im Laufe des vergangenen Winters zweimal in so großer Lebensgefahr gewesen, wovon ich erst jetzt anfange mich einigermaßen zu erholen, so daß meine liebe Frau es übernimmt mein Concepz ins Reine zu schreiben. - Mit so einer 82jährigen Ruine sieht es immer schlecht aus, wenn von irgend einer Seite sich ein Sturm erhebt, diesesmal bin ich durch sorgfältige Pflege, und des Allmächtigen Göttlichen Beistandes wie es scheint, noch einmal glücklich durchgekommen […]". - 1792 begann Bethmann seine Laufbahn bei der Bosannschen Gesellschaft in Kreuznach und war seit 1794 als Schauspieler in Berlin engagiert. Nach dem Tod seiner Frau Friederike Unzelmann 1815 zog er sich zunächst von der Bühne zurück, übernahm jedoch 1824 die Leitung des Königstädtischen Theaters. Nachdem er dort wegen Differenzen mit dem Theaterkomitee ausgeschieden war, ging er als Theaterdirektor nach Aachen, Königsberg, Dessau und Magdeburg; schließlich war er als Prinzipal einer Wanderbühne tätig..