evangelischer Theologe (1886–1968). Ms. Postkarte mit eigenh. Unterschrift. Basel. Quer-8vo. 1 p.
$ 186 / 160 €
(97237)
An Eberhard Proske in Buenos Aires: „Ich habe Ihren Brief erhalten, er hat mich sehr gefreut und ich möchte Ihnen sagen, dass ich Ihnen für Ihre Worte und dafür, dass Sie meine Arbeit so treulich und verständnisvoll begleiten, dankbar bin. […]“
evangelischer Theologe (1886–1968). Ms. Brief mit eigenh. Unterschrift. Bonn. 4to. 2 pp. Gedr. Briefkopf. Faltspuren.
$ 1,748 / 1.500 €
(97239)
Wichtiger Brief an einen namentlich nicht genannten Pfarrer: „[…] Ich danke Ihnen herzlich für Ihren freundlichen Brief. Ich weiss die freundschaftliche Gesinnung und die sachliche Beteiligung, die daraus spricht, sehr zu schätzen und ich nehme an Ihrer Absicht eines kleinen Buches über meine Arbeit herzlich und mit aufrichtigem Interesse Anteil. Aber nun muss ich Ihnen leider eine Enttäuschung bereiten. Die Erfüllung Ihres Wunsches, zu dieser Schrift ein Vorwort aus meiner eigenen Feder zu bekommen,würde sowohl meinen Grundsätzen wie meiner bisherigen Praxis ganz widersprechen.
Ich verstehe die Motive, die Sie zu diesem Wunsche bewogen haben, sehr gut und ich möchte sehr gerne, dass sie nicht betrübt wären, von mir ein Nein in dieser Angelegenheit zu bekommen. Sie werden aber gewiss Folgendes verstehen können: Nach Ihren eigenen Mitteilungen wird es sich darum handeln, meine Arbeit und meine Absichten dem englischen theologischen Publikum als "praktisch" als "a preachable theology" darzustellen und zu empfehlen. Ich habe gutes Vertrauen zu Ihnen, dass Sie das mit aller Ihnen möglichen Vorsicht und Umsicht tun werden. Dennoch scheint es mir, dass Sie die Verantwortung Ihren Landsleuten gegenüber für die sie es Unternehmen selber übernehmen und allein tragen müssen. Wenn es meine Aufgabe wäre, selber direkt zu den englischen und schottischen Theologen zu reden, so würde ich vielleicht (ich masse mir ja nicht an dieses theologische Publikum genau zu kennen) vor Allem darum bitten,man möchte doch nicht so schnell die Frage aufwerfen, was man nun praktisch mit der Sache anfangen kann. Man möchte doch vielmehr mit einer gewissen Ruhe und Liebe dem Nachdenken über die Probleme selbst nachgehen. Man möchte sich dazu entschliessen, wieder ganz ernsthaft theologische Arbeit zu leisten. Die Praxis und die Methoden der Praxis würden sich dann nachher entweder in dieser Generation oder in einer späteren ganz von selbst ergeben. Es sei im gegenwärtigen Augenblick nötiger für die Theo-logen, gerade auch für die im Pfarramt stehenden Theologen, dass sie in ihrer Praxis einmal gründlich gestört und beunruhigt werden, als dass sie nun sofort von einer glänzenden und flotten Praxis zu einer anderen übergehen. Das ist meine eigene Situation und int diese Situation - nicht einer neuen Sicherheit, sondern eines neuen Fragens und Suchens möchte ich auch in Deutschland diejenigen, die auf mich hören wollen, versetzt sehen. Ich befürchte, dass wenn jemand mit der Frage an mich herantritt, "what difference would this make upon my preaching?? und von mir nichts Anderes hören will als eine runde Antwort auf diese Frage, so wird er gar nicht: verstehen von dem,was ich sage. Ich weiss nun nicht, lieber Herr Pfarrer, ob Sie nicht selber viel zu sehr charakteristisch englischer Theologe sind, um sich diese meine Gesichtspunkte zu eigen machen zu können. Ich habe viel zu viel Respekt vor der Eigenart der geistigen Situation in einem anderen Lande um es ohne Weiteres zu verurteilen,wenn dort andere Wege eingeschlagen werden als ich es tue. Es ist sehr wohl möglich, dass bei Ihnen vorläufig andere Methoden gar nicht möglich sind und dass Sie darum,wenn Sie überhaupt etwas zur Bekanntmachung meiner Arbeit tun wollen, so vorgehen müssen, wie Sie es beabsichtigen. Ich kann aber nicht selber die Verantwortung dafür übernehmen,wie ich es tun würde,wenn ich das von Ohnen gewünschte Vorwort schreiben und mit meinem Namen unterzeichnen würde. Ich möchte mich bei allem Vertrauen, das ich zu Ihnen habe, nicht in einem vielleicht für den Augenblick unvermeidlichen englischen Verständnis, in einer durch mein Vorwort als authentisch erklärten englischen Ausgabe in die Hände des dortigen Publikums geben und diesem dadurdi die Möglichkeit verschaffen allzu schnell mit mir fertig zu werden. Ich bin selber zu wenig fertig mit mir, als aass ich nicht sehr wachsam sein müsste,wenn ich dem Versuch begegne, mich möglichst schnell practicable zu machen. Auch wenn dieser Versuch von einem mir so wohlbekannten Mann wie Sie gemacht wird! Ich hoffe so sehr, Sie verstehen mich gut genug, um auch diese Antwort nicht falsch zu verstehen. Sie fragen mich,was ich von den Bemerkungen von Hoyle halte betreffend meine "journalistische Tätigkeit"? Ich kann dazu nur sagen, dass ich diese Bemerkungen für vollen Unsinn halte. Meine Tätigkeit an der christlichen Welt war eine kurze Episode in meinem Leben und die gewisse Freude an literarischer Aeusserung, die ich in der Tat immer gehabt habe, hat mit dieser Tätigkeit nicht das Geringste zu tun. Herr Hoyle konnte nicht wissen, dass ich an jener Zeitung nicht als Schriftsteller, sondern als technischer Mitarbeiter beteiligt war, der während jenes Jahres kaum etwas mehr als ein paar Recensionen geschrieben hat. […]“.