
französischer Schauspieler, Pantomime und Regisseur (1910-1994). Portraitphotographie mit eigenh. Unterschrift auf der Bildseite. ohne Ort und Datum. 165 :222 mm.
$ 396 / 350 €
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Frühes Brustbild des Schauspielers. Mit längerer eigenhändigen Widmung. Noch während seines Studiums bei Étienne Decroux debütierte Barrault mit 21 Jahren im Théâtre de l’Atelier. Ab 1935 inszenierte er mit einer eigenen Truppe (z. B. Hamlet nach Jules Laforgue, Hunger nach Knut Hamsun) und spielte in verschiedenen Filmen (z. B. Les beaux jours, Jenny, L’Or dans la Montagne, Sous les Yeux d’occident). Seine bekannteste Rolle übernahm er 1943 bis 1945, als er den Mimen Baptiste Debureau, der an den realen Jean-Gaspard Deburau angelehnt ist, in dem Film Kinder des Olymp von Marcel Carné spielte. Im Jahr 1940 wurde Jean-Louis Barrault an die Comédie Française berufen.
Im gleichen Jahr heirateten er und die Schauspielerin Madeleine Renaud. Gemeinsam gründeten sie 1947 die Privatbühne Compagnie Renauld-Barrault im Théâtre Marigny und unternahmen mit dieser Truppe ausgedehnte Tourneen bis nach Südamerika (z. B. São Paulo, Montevideo, Buenos Aires, Santiago de Chile). Das Théâtre Marigny wird später auch als Heimat der ersten Konzerte der Domaine Musical bekannt. Nach ihrer Rückkehr nach Paris wurden Barrault und Renaud 1959 Direktoren des staatlichen Théâtre de France. Barrault sorgte 1966 für die französische Uraufführung von Les Paravents von Jean Genet im Odeon, was zu heftigen rechtsextremen Protesten und einem Theaterskandal führte, da das Stück den Algerienkrieg behandelte, damals noch eine offene Wunde. Barrault wurde vom Kultusminister André Malraux in der Nationalversammlung in Schutz genommen. Als Barrault im Pariser Mai 1968 die Spielstätte Odéon den Studenten öffnete, wurde er vom Kultusminister André Malraux seines Postens enthoben und von allen staatlich subventionierten Theatern ausgeschlossen..