Eigenh. Manuskript mit U.
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Gerhard Altenbourg (1926-1989), Zeichner, Graphiker. E. Manuskript „Hügel-Klause und drei Bäume“ m. U., o. O., 30. Dezember 1987, 2 Seiten 4° auf 2 Bll. Eng beschrieben. Blatt 2 mit Blindprägung „Altenbourg“. An den Kunsthistoriker Siegfried Salzmann (1928–1993): „[…] Im Hinabschreiten Absalom-Wind über den Hügeln, reiche deinen Obolos (du hältst ihn unter der Zunge), Häppchen-Specht deine Spende dem Wahn-See, dem Ahorn-Rot, dem Pappel-flüster-Wind, keife Flenn-henne, zetere nur Nützlichkeitsknecht: - der Wadenstrecker frohlockt Schritt um Schritt. An den Flanken: Fangmale, Fragmale, und die wunderlichen Trophäen aus gestreiften Fragen (Blutschimmer) und Pönitenz. Denk-Male die Geißel, und in der Ferne die Neun von der Insel Seyn, der Opfer-Zauber, Richter-Bann. Eingeweiht; durchlässig, doch unverfügbar, behaupte dich, entgrenze dich zwischen Achtung und Flucht. […]“ – Sehr selten. – Altenbourg, zunächst als Journalist und Schriftsteller tätig, nahm 1945-48 Zeichenunterricht bei E. Dietz und besuchte 1948-50 die Hochschule für Baukunst und bildende Künste in Weimar. Seit 1950 lebte er als freischaffender Künstler in Altenburg (Thüringen). 1970 wurde er als erster Künstler der Deutschen Demokratischen Republik in die Westberliner Akademie der Künste aufgenommen. Seine Werke, meist Landschaften, mitunter auch Personenskizzen, zeichnen sich durch Mischtechnik aus. Als eines seiner Hauptwerke gilt die Graphik-Mappe zu dem Lyrikband „Über dem Strom ein Gezweig“ (1969) von Johannes Bobrowski. – Siegfried Salzmann war von 1971 bis 1984 Direktor des Wilhelm Lehmbruck-Museums in Duisburg und anschließend bis 1993 Direktor der Kunsthalle Bremen.